Fossilien enthüllen klimaabhängige Ökosystemveränderungen in Südeuropa während des Pleistozäns

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Durch Johannes Müller
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Fossilien inmitten der sich wandelnden antiken Landschaften Südeuropas.

BerlinEine Untersuchung von Beniamino Mecozzi und seinem Team der Universität Sapienza in Rom erforscht das vergangene Klima Südeuropas. Durch die Analyse von Fossilien an der Stätte Notarchirico konnten sie Veränderungen im Ökosystem der Region über fast 100.000 Jahre nachverfolgen. Dieser Zeitraum umfasst Klimaveränderungen während des Früh- und Mittelpleistozäns und hilft zu verstehen, wie sich Ökosysteme an kalte und warme Phasen angepasst haben.

Wichtige Erkenntnisse aus den Fossilien umfassen:

  • Hinweise auf warmes Klima mit Tieren wie Flusspferden und Nashörnern in früheren Epochen. - Danach dominierten kälteangepasste Arten wie der Waldelefant und der pleistozäne Waldbison. - Schließlich nahm die Hirschpopulation zu, was auf die Wiederherstellung von Wäldern und ein milderes Klima hinweist.

Ein Wandel von einem warmen Lebensraum voller Bäume und Tiere wie Flusspferde und Affen zu einer kälteren Region mit weniger Vegetation ist bedeutsam. Dies verdeutlicht, wie sich die Lebensräume der Tiere infolge des Klimas veränderten. Auch der Waldwisent der Eiszeit und der Steppenmastodon passten sich an die Bedingungen in baumärmeren Gebieten an.

Fossilienfunde helfen uns zu verstehen, wie lokale Tiere mit Klimaveränderungen umgingen. Sie zeigen, wie frühere Ökosysteme aussahen und wie sich Arten während der Eiszeiten bewegten. Tiere, die in warmen Klimazonen gediehen, mussten sich entweder an die Kälte anpassen oder verschwanden, während sich besser angepasste Arten ausbreiteten.

Vergangene Klimazonen eröffnen nicht nur Einblicke in die Geschichte, sondern helfen auch, aktuelle Herausforderungen der Biodiversität zu adressieren. Indem wir erfahren, wie sich das Leben früher an Klimaveränderungen angepasst hat, können wir besser voraussagen, wie sich heutige und zukünftige Ökosysteme unter dem Einfluss von menschengemachtem Klimawandel verändern werden. Dieses Wissen ist essenziell für Wissenschaftler und Entscheidungsträger, die bemüht sind, die Auswirkungen des Klimawandels zu mildern.

Diese Forschung unterstreicht die Bedeutung, archäologische Fundstätten und Museumssammlungen erneut zu betrachten. Die Studie ist Teil eines größeren Projekts namens LATEUROPE, das zeigt, wie die Kombination aus neuen Forschungen und alten Daten zu frischen Erkenntnissen über die prähistorische Welt führen kann. Es ist entscheidend, die Paläontologie weiter zu erforschen, um nicht nur historische Lücken zu füllen, sondern auch ein besseres Verständnis dafür zu bekommen, wie sich das Leben auf der Erde an veränderte Klimabedingungen angepasst hat.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1371/journal.pone.0311623

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Beniamino Mecozzi, Alessio Iannucci, Marco Carpentieri, Antonio Pineda, Rivka Rabinovich, Raffaele Sardella, Marie-Hélène Moncel. Climatic and environmental changes of ~100 thousand years: The mammals from the early Middle Pleistocene sequence of Notarchirico (southern Italy). PLOS ONE, 2024; 19 (10): e0311623 DOI: 10.1371/journal.pone.0311623
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