Jemenitischer Soldat greift saudischen Stützpunkt an: Tote und Verletzte
BerlinJemenitischer Soldat greift saudische Truppen in Seiyun an: Zwei Tote und ein Verletzter
Ein jemenitischer Soldat griff saudische Truppen in einem von Saudi-Arabien geführten Stützpunkt in Seiyun, Jemen, an und tötete dabei zwei Soldaten und verletzte einen weiteren. Der Angriff ereignete sich während einer Übung auf der Basis, die etwa 500 Kilometer östlich der jemenitischen Hauptstadt Sanaa liegt. Nach dem Vorfall erklärte die saudische Presseagentur, dass es sich um einen isolierten Akt handele, der nicht mit den Werten des jemenitischen Verteidigungsministeriums übereinstimme. Die getöteten und verletzten Soldaten wurden umgehend nach Saudi-Arabien zurückgebracht.
Aidarous al-Zubaidi, Anführer des Südlichen Übergangsrats im Jemen, erklärte, der Angreifer stamme aus der Ersten Militärregion in Seiyun. Die jemenitischen Behörden veröffentlichten Fotos des Verdächtigen und boten eine Belohnung von 30 Millionen jemenitischen Rial, etwa 15.000 Dollar auf dem Schwarzmarkt, für Hinweise, die zu seiner Festnahme führen. Weder Al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel noch die Huthis übernahmen sofort die Verantwortung für den Angriff, doch die Huthis zeigten Zustimmung zu diesem Vorfall.
Die Lage im Jemen ist äußerst komplex und macht die Region unsicher. Verschiedene Faktoren tragen zur anhaltenden Gewalt bei.
Yemens Konflikt wird durch langjährige religiöse und politische Spannungen verschärft. Die Einmischung regionaler Mächte wie Saudi-Arabien und Iran verlängert die Krise. Verschiedene militante Gruppen, darunter auch Al-Qaida, sind in der Region aktiv.
Der Angriff verdeutlicht die Instabilität des Waffenstillstands, der offiziell im Oktober 2022 endete, aber bis jetzt größtenteils eingehalten wurde. Der Waffenstillstand hatte einige Ruhe gebracht, obwohl an anderen Orten neue Konflikte ausbrachen, wie der Krieg zwischen Israel und Hamas. Die Lage erschwert weiterhin die Friedensbemühungen in der Region.
Saudi-Arabien begann 2015 mit militärischen Aktionen im Jemen, um die international anerkannte jemenitische Regierung gegen die Huthi-Rebellen zu unterstützen, die weite Teile des Landes besetzt hatten. Trotz der Interventionen ist der Konflikt nach wie vor ungelöst. Die von Saudi-Arabien angeführte Koalition und ihre jemenitischen Verbündeten haben Schwierigkeiten, bedeutende Fortschritte gegen die von Iran unterstützten Huthis zu erzielen.
Der Krieg im Jemen hat enormes Leid verursacht. Mehr als 150.000 Menschen sind ums Leben gekommen, hauptsächlich Zivilisten. Jemen befindet sich in einer der schlimmsten humanitären Krisen weltweit. Millionen von Menschen kämpfen mit Nahrungsmangel und unzureichender medizinischer Versorgung. Ein kürzlicher Angriff verringert die Hoffnung auf Frieden und könnte Gebiete, in denen die Kämpfe abgenommen haben, destabilisieren.
Der Vorfall in Seiyun verdeutlicht, dass die Lage im Jemen weiterhin angespannt ist und verweist auf die regionalen Herausforderungen, die den Konflikt anheizen, trotz mancher Bestrebungen um Frieden und Versöhnung.
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