Schlangenbisse: Behandlungsmangel in Kenia führt zu vielen Todesfällen

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Hans Meier
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Schlange und medizinische Vorräte vor einer ländlichen Kulisse in Kenia.

BerlinIn Kenia ist es sehr schwierig, Hilfe bei Schlangenbissen zu finden. Jedes Jahr sterben viele Menschen an Schlangenbissen. Die Bevölkerung ist sehr besorgt. Durch die Abholzung von Bäumen und die Ausweitung von landwirtschaftlichen Flächen kommen die Schlangen den Häusern näher. Der Klimawandel verschärft das Problem zusätzlich. Unvorhersehbares Wetter treibt die Schlangen dazu, Wasser und Schutz in der Nähe von menschlichen Behausungen zu suchen.

Geoffrey Maranga, leitender Herpetologe am Kenya Snakebite Research and Intervention Center, erklärte, dass Schlangen ihre Lebensräume durch Zerstörung verlassen und in menschliche Siedlungen vordringen. Dabei suchen sie in der Regel nach Wasser oder Nahrung, was zu häufigeren Begegnungen zwischen Menschen und Schlangen führt. Der Klimawandel verschlimmert dieses Problem zusätzlich, da Schlangen sowohl in Trocken- als auch in Regenzeiten verstärkt in Wohnhäuser gelangen.

Das Kenya Snakebite Forschungs- und Interventionszentrum arbeitet zusammen mit der Liverpool School of Tropical Medicine, um bessere und sichere Behandlungen für Schlangenbisse zu entwickeln. Sie planen, Antivenin in Kenia herzustellen. Derzeit suchen über die Hälfte der in Kenia von Schlangen gebissenen Menschen aufgrund der hohen Kosten und der schwer erreichbaren Krankenhäuser keine medizinische Hilfe. Stattdessen greifen sie oft auf traditionelle Heilmethoden zurück.

Kenia bezieht Antivenin aus Mexiko und Indien, aber Antivenine sind normalerweise spezifisch für die Schlangen der Region. Das bedeutet, dass eine Behandlung, die an einem Ort funktioniert, an einem anderen möglicherweise nicht wirksam ist. Maranga und sein Kollege Fredrick Angotte arbeiten daran, Gift von gefährlichen Schlangen wie der Schwarzmamba zu gewinnen. Dieses Gift soll zur Herstellung eines neuen Antivenins verwendet werden.

George Omondi, der das Kenya Snakebite Research and Intervention Center leitet, erklärte, dass die derzeitigen Gegengifte veraltet seien und Nebenwirkungen verursachen. Forscher glauben, dass es zwei bis drei Jahre dauern wird, bis bessere Gegengifte verfügbar sind. Kenia wird 100.000 Ampullen pro Jahr benötigen, aber es ist unklar, wie diese Menge lokal produziert werden kann.

Die Forschung zielt darauf ab, Antivenin für Kenianer erschwinglicher zu machen. Derzeit, selbst wenn Antivenin verfügbar ist, könnte eine Person bis zu fünf Ampullen benötigen, was bis zu 300 Dollar kosten kann.

Das Forschungszentrum bietet Programme zur Unterstützung der Gemeinschaft an. Sie zeigen den Menschen, wie man Schlangenbisse vermeidet und sicher mit Schlangen lebt. Außerdem schulen sie Gesundheitspersonal und Gemeindemitglieder in Erster Hilfe und im Umgang mit Schlangenbissopfern.

Ihre Reichweite umfasst:

  • Aufklärung zur Verhinderung von Schlangenbissen
  • Erste-Hilfe-Schulungen
  • Vermittlung von sicherem Zusammenleben mit Schlangen
  • Bereitstellung von Informationen zur Behandlung von Schlangenbissen

Das Zentrum von Maranga ist der Meinung, dass die Herstellung von lokalem Antivenom eine große Hilfe sein wird. Es würde die Behandlung leichter zugänglich und kostengünstiger machen. Doch dies wird ein paar Jahre in Anspruch nehmen. Momentan ist es wichtig, Menschen aufzuklären und die Verfügbarkeit der aktuellen Behandlungen zu verbessern.

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