Ein winziger Landanteil kann ein Drittel der weltweit gefährdeten Arten retten

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Durch Klaus Schmidt
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Waldlandschaft mit gefährdeten Tieren und Schutzgebietsschildern.

BerlinNeue Forschungsergebnisse zeigen, dass der Schutz von nur 0,7% der weltweiten Landfläche dazu beitragen kann, ein Drittel der seltensten und am stärksten gefährdeten Vierbeiner zu retten. Diese Studie, durchgeführt vom Imperial College London, On the Edge und ZSL, hebt hervor, dass große Erfolge im Naturschutz erzielt werden können, indem man sich auf Gebiete mit hoher Artenvielfalt und einzigartigen evolutionären Merkmalen konzentriert.

Wesentliche Erkenntnisse aus der Studie umfassen:

  • Schwerpunkt auf Gebieten mit hoher Artenvielfalt und evolutionärer Einzigartigkeit.
  • Der Schutz dieser Gebiete kann eine beträchtliche Anzahl gefährdeter Arten retten.
  • Derzeitige Schutzbemühungen decken nur 20% dieser kritischen Regionen ab.
  • 75,6% der EDGE-Arten existieren nur in einem einzigen Land, was die Bedeutung nationaler Naturschutzstrategien unterstreicht.

Die Studie identifiziert 25 sogenannte EDGE-Zonen, die zahlreiche einzigartige und bedrohte Arten beherbergen. Diese Arten zeichnen sich durch besondere Merkmale aus und sind vom Aussterben bedroht. Der Schutz dieser Zonen trägt maßgeblich zum Erhalt dieser wichtigen Spezies bei. Wichtige Gebiete sind unter anderem Südostasien, das Amazonasbecken und Madagaskar.

Das Hauptproblem besteht darin, dass diese Gebiete stark durch menschliche Aktivitäten gestört werden. Die Bewohner haben oft mit Armut und einem Mangel an grundlegenden Dienstleistungen zu kämpfen. Dadurch entsteht ein Konflikt zwischen der Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen und dem Schutz der Umwelt. Um dieses Problem zu lösen, müssen Maßnahmen sowohl das Wohlbefinden der Menschen als auch den Erhalt der Natur berücksichtigen.

Dr. Rikki Gumbs vom ZSL betont die Bedeutung jedes Landes beim Schutz einzigartiger Arten. Da viele dieser Arten nur in einem Land vorkommen, sind lokale Vorschriften und Maßnahmen entscheidend. Zum Beispiel müssen Länder wie Madagaskar und Indonesien, die viele dieser besonderen Arten beherbergen, sich darauf konzentrieren, deren Lebensräume zu schützen. Starke nationale Führung und internationale Finanzierung sind erforderlich, um Naturschutzbemühungen zum Erfolg zu führen.

Untersuchungen belegen die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit. Wohlhabende Nationen sollten ärmere Länder unterstützen, um ihre Pflanzen- und Tierwelt zu schützen. Dies kann durch finanzielle Hilfen und den Austausch technischer Kenntnisse erfolgen, wobei dabei immer darauf geachtet wird, dass die Maßnahmen sowohl für die Menschen als auch für die Umwelt von Vorteil sind.

Zukünftige Naturschutzpläne sollten auch Pflanzen und Fische in den EDGE-Ansatz einbeziehen. Mit dem Ziel, bis 2030 30 % der Land- und Meeresflächen zu schützen, sollten bisher ungeschützte Gebiete mit hohen EDGE-Arten im Fokus stehen. Die Konzentration auf diese Gebiete könnte die globale Biodiversität erheblich steigern.

Auf Grundlage dieser Erkenntnisse werden Organisationen wie On the Edge und ZSL's EDGE of Existence Programm ihre Bemühungen anpassen. Dies wird ihnen helfen, eine effektivere Naturschutzstrategie zu entwickeln, die viele der weltweit seltenen und bedrohten Arten retten könnte.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1038/s41467-024-51992-5

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Sebastian Pipins, Jonathan E. M. Baillie, Alex Bowmer, Laura J. Pollock, Nisha Owen, Rikki Gumbs. Advancing EDGE Zones to identify spatial conservation priorities of tetrapod evolutionary history. Nature Communications, 2024; 15 (1) DOI: 10.1038/s41467-024-51992-5
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