Ethikkrise: Thailands Premier Srettha durch Gerichtsurteil abgesetzt

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Durch Hans Meier
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Regierungsgebäude mit Waage, die Gerichtsentscheidung symbolisiert.

BerlinPremierminister Srettha von Thailand ist von einem Gericht aus dem Amt entfernt worden, weil er gegen ethische Vorschriften verstoßen hat. Der Konflikt begann, als Srettha Pichit für sein Kabinett vorschlug, obwohl dieser wegen unehrlichen Verhaltens gerade erst vom Obersten Gericht verurteilt worden war. Srettha wusste von Pichits Vergangenheit, entschied sich jedoch trotzdem für ihn, was letztlich zu seiner Entlassung führte.

Das Gericht betonte folgende Punkte:

  • Die Verantwortung von Srettha für die Überprüfung der Kabinettsnominierungen.
  • Der vorherige Gefängnisaufenthalt von Pichit wegen Unehrlichkeit.
  • Sretthas Bewusstsein über Pichits vergangenes Verhalten.

Ehemalige Senatoren, die vom Militär ernannt wurden, haben eine Petition gegen Srettha gestartet. Diese Senatoren hatten zuvor den Premierministerkandidaten der Move Forward Partei, die die Parlamentswahl gewonnen hatte, blockiert. Viele sehen darin einen Versuch, militärfreundliche Gruppen in der Koalitionsregierung zu unterstützen. Thailands Gerichte, insbesondere das Verfassungsgericht, fällen häufig Entscheidungen zugunsten der Royalisten. Diese Urteile und Aktionen unabhängiger Behörden wie der Wahlkommission zielen häufig auf politische Gegner ab.

Srettha wurde im August letzten Jahres zum Premierminister unter komplexen Umständen. Seine Pheu-Thai-Partei belegte bei den Wahlen den zweiten Platz und verlor gegen Move Forward, die die meisten Sitze erhielten. Doch der Senat, dessen Amtszeit im Mai endete, verhinderte, dass Move Forward eine Regierung bildete. Daraufhin beendete Pheu Thai die Unterstützung für Move Forward und arbeitete stattdessen mit militärnahen Parteien zusammen, um sowohl die Unterstützung des Parlaments als auch des Senats zu gewinnen. Obwohl Move Forward die meisten Sitze gewonnen hatte, konnte die Partei die Macht nicht übernehmen und wurde später vom Verfassungsgericht aufgelöst, weil sie das Gesetz gegen die Majestätsbeleidigung ändern wollte. Inzwischen hat sich die Partei als Volkspartei neu formiert.

Die Entscheidung des Verfassungsgerichts, die Partei Move Forward aufzulösen, verdeutlicht das zunehmende Problem der juristischen Einmischung in die thailändische Politik. Kritiker argumentieren, dass diese Maßnahmen progressive Veränderungen verhindern und alte Machtstrukturen aufrechterhalten. Die Auflösung der beliebtesten Partei unterstreicht den Konflikt zwischen dem demokratischen Willen des Volkes und den Interessen mächtiger Eliten.

Sretthas Absetzung könnte Unruhen unter seinen Anhängern und den Befürwortern von Reformen auslösen. Dies dürfte die gesellschaftlichen Spaltungen verschärfen und zu mehr politischer Instabilität führen. Da die People's Party nun Move Forward ersetzt hat, bleibt die Zukunft der thailändischen Politik sehr ungewiss. Der anhaltende Einfluss des Militärs und die Kontrolle der Gerichte über politische Angelegenheiten erschweren es Thailand weiterhin, eine stabile Demokratie zu erreichen.

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