Anstieg menschlicher Lachgasemissionen gefährdet globale Klimaziele

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Durch Kathy Schmidt
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Fabrik, die bei Sonnenuntergang Gase in die Atmosphäre freisetzt.

BerlinDie Emissionen von Distickstoffmonoxid (N₂O) sind in den letzten 40 Jahren erheblich gestiegen und gefährden die Klimaziele. Eine Studie der Earth System Science Data ergab, dass menschliche Aktivitäten seit 1980 einen Anstieg der N₂O-Emissionen um 40% verursacht haben. Diese umfassendste Untersuchung wurde von 58 Forschenden aus 55 Organisationen weltweit durchgeführt.

Wichtige Erkenntnisse der Studie:

  • Die N₂O-Emissionen durch menschliche Aktivitäten sind um 3 Millionen Tonnen pro Jahr gestiegen.
  • Die Landwirtschaft ist der größte Verursacher dieser Emissionen.
  • Die atmosphärische Konzentration von N₂O erreichte 2022 336 Teile pro Milliarde.
  • Natürliche Quellen von N₂O-Emissionen bleiben konstant.
  • N₂O trägt erheblich zur Zerstörung der stratosphärischen Ozonschicht bei.

Die Emissionen steigen hauptsächlich durch den Einsatz von kommerziellen Stickstoffdüngern und tierischen Abfällen. Landwirtschaftliche Betriebe tragen durch ineffiziente Düngung und unsachgemäße Gülleentsorgung zu diesem Anstieg bei. Zudem verschmutzt Stickstoffauswaschung die Gewässer, was wiederum zu erhöhten Emissionen aus Wasserökosystemen führt.

Hanqin Tian, Professor am Boston College, betonte die Notwendigkeit, die Emissionen von Lachgas zu reduzieren, um den globalen Temperaturanstieg unter 2 °C zu halten. Er wies auch darauf hin, dass es derzeit keine Methode gibt, Lachgas aus der Luft zu entfernen, sodass eine Reduzierung der Emissionen unerlässlich ist.

Der Bericht zeigt, dass die N₂O-Emissionen von 2020 bis 2022 die höchsten seit 1980 waren. Dies geschah trotz der Bemühungen einiger Länder, die Emissionen zu reduzieren. So haben China und Europa den Anstieg der N₂O-Emissionen verlangsamt. In den USA hingegen steigen die Emissionen aus der Landwirtschaft noch leicht an, während die Emissionen aus Fabriken leicht gesunken sind.

Parv Suntharalingam von der Universität von East Anglia erklärte, dass die Emissionen aus natürlichen Quellen konstant bleiben, was darauf hindeutet, dass menschliche Aktivitäten der Hauptgrund für den Anstieg der N₂O-Werte in der Luft sind. Sie betonte außerdem, dass die aktuellen N₂O-Konzentrationen in der Atmosphäre höher sind als in früheren IPCC-Berichten vorhergesagt.

Einige Bemühungen zur Reduzierung von Stickstoff sind erfolgreich gewesen, aber Forscher betonen die Notwendigkeit häufiger Überprüfungen. Es ist wichtig, sich auf die Bereiche und Aktivitäten zu konzentrieren, die die meisten Emissionen verursachen. Ein genaueres Verzeichnis darüber, woher die Emissionen stammen und wohin sie gehen, ist entscheidend, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen.

Lachgas ist ein starkes Treibhausgas und schädigt zudem die Ozonschicht. Die Reduzierung der N₂O-Emissionen ist entscheidend, um globale Klimaziele zu erreichen und die Erdatmosphäre zu schützen.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.5194/essd-16-2543-2024

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Hanqin Tian, Naiqing Pan, Rona L. Thompson, Josep G. Canadell, Parvadha Suntharalingam, Pierre Regnier, Eric A. Davidson, Michael Prather, Philippe Ciais, Marilena Muntean, Shufen Pan, Wilfried Winiwarter, Sönke Zaehle, Feng Zhou, Robert B. Jackson, Hermann W. Bange, Sarah Berthet, Zihao Bian, Daniele Bianchi, Alexander F. Bouwman, Erik T. Buitenhuis, Geoffrey Dutton, Minpeng Hu, Akihiko Ito, Atul K. Jain, Aurich Jeltsch-Thömmes, Fortunat Joos, Sian Kou-Giesbrecht, Paul B. Krummel, Xin Lan, Angela Landolfi, Ronny Lauerwald, Ya Li, Chaoqun Lu, Taylor Maavara, Manfredi Manizza, Dylan B. Millet, Jens Mühle, Prabir K. Patra, Glen P. Peters, Xiaoyu Qin, Peter Raymond, Laure Resplandy, Judith A. Rosentreter, Hao Shi, Qing Sun, Daniele Tonina, Francesco N. Tubiello, Guido R. van der Werf, Nicolas Vuichard, Junjie Wang, Kelley C. Wells, Luke M. Western, Chris Wilson, Jia Yang, Yuanzhi Yao, Yongfa You, Qing Zhu. Global nitrous oxide budget (1980–2020). Earth System Science Data, 2024; 16 (6): 2543 DOI: 10.5194/essd-16-2543-2024
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