Studie zeigt unterschiedliche Schmerzverarbeitung bei Männern und Frauen: Meditation als wirksame Methode
BerlinUntersuchungen der University of California San Diego School of Medicine zeigen Unterschiede, wie Männer und Frauen Schmerzen empfinden. In der Studie wurde der Einsatz von Meditation zur Linderung von chronischen Rückenschmerzen untersucht.
Männer nutzen hauptsächlich endogene Opioide, die körpereigenen Schmerzmittel, um Schmerzen zu lindern. Frauen hingegen verlassen sich auf nicht-opioide Mechanismen zur Schmerzlinderung. Interessanterweise behinderte Naloxon, ein Medikament, das Opioid-Rezeptoren blockiert, die schmerzlindernde Wirkung von Meditation bei Männern, während es diese bei Frauen verstärkte.
Diese Erkenntnisse verdeutlichen wesentliche Aspekte im Umgang mit Schmerzen. Aktuelle Schmerztherapien berücksichtigen oft nicht die geschlechtsspezifischen Unterschiede, was ihre Wirksamkeit beeinträchtigen kann. Besonders Medikamente auf Opioid-Basis zeigen möglicherweise eine geringere Wirkung bei Frauen. Dies kann dazu führen, dass Frauen höhere Dosen benötigen, um die gleiche Schmerzlinderung zu erreichen, wodurch das Suchtrisiko steigt.
Wie Männer und Frauen mit Schmerz umgehen, zu verstehen, kann zu individuelleren und besseren Behandlungen führen. Für Frauen könnten nicht-medikamentöse Methoden wirksamer und sicherer sein. Dazu zählen Aktivitäten wie Meditation, Physiotherapie oder andere Verfahren ohne Medikamente. Männer hingegen könnten durch Behandlungen profitieren, die die natürlichen Schmerzmittel ihres Körpers verstärken.
Die Studie zeigt auf, wie Meditation bei der Schmerzbewältigung helfen kann. Sowohl Männer als auch Frauen, die am Meditationsprogramm teilnahmen, erlebten weniger Schmerzempfinden. Besonders Personen mit chronischen Schmerzen verspürten eine deutliche Erleichterung. Dies deutet darauf hin, dass Meditation für einige Menschen eine bessere Alternative zu Opioid-Medikamenten bei der Schmerzlinderung sein könnte.
Die Forschung legt nahe, die Schmerzbehandlung in der Medizin zu überdenken. Indem Behandlungen auf Basis biologischer und geschlechtsspezifischer Unterschiede individuell angepasst werden, könnten Therapien effektiver gestaltet und das Risiko einer Abhängigkeit von Schmerzmitteln verringert werden. Diese Herangehensweise regt dazu an, bestehende Methoden zur Schmerzbewältigung neu zu evaluieren, um sowohl den Bedürfnissen von Männern als auch Frauen besser gerecht zu werden und dadurch gesündere Patientenergebnisse zu erzielen.
Die fortlaufende Forschung an medizinischen Behandlungen, die geschlechtsspezifische Unterschiede berücksichtigen, ist von großer Bedeutung. Mit zunehmendem Wissen kann das Gesundheitssystem Behandlungen sicherer und wirksamer gestalten, was für eine gerechtere Gesundheitsversorgung für alle sorgt.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1093/pnasnexus/pgae453und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Jon G Dean, Mikaila Reyes, Valeria Oliva, Lora Khatib, Gabriel Riegner, Nailea Gonzalez, Grace Posey, Jason Collier, Julia Birenbaum, Krishnan Chakravarthy, Rebecca E Wells, Burel Goodin, Roger Fillingim, Fadel Zeidan. Self-regulated analgesia in males but not females is mediated by endogenous opioids. PNAS Nexus, 2024; DOI: 10.1093/pnasnexus/pgae453Diesen Artikel teilen