Pakistani Imam wegen Morddrohungen gegen Geert Wilders verurteilt

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Durch Klaus Schmidt
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Richterhammer mit Waage der Gerechtigkeit auf Niederländischer Flagge.

BerlinEin niederländisches Gericht hat zwei pakistanische Geistliche wegen Todesdrohungen gegen den bekannten islamkritischen Politiker Geert Wilders verurteilt. Muhammad Ashraf Asif Jalali und Saad Rizvi erhielten Anklagen wegen Anstiftung zum Mord und Bedrohung. Zusätzlich wurde Jalali wegen versuchter Mordprovokation mit terroristischer Absicht verurteilt. Diese Entscheidungen sind bedeutend für die Niederlande und die breitere Diskussion über Meinungsfreiheit und religiöse Empfindlichkeiten.

Die Verurteilungen im Detail:

  • Muhammad Ashraf Asif Jalali erhielt eine 14-jährige Haftstrafe wegen versuchter Anstiftung zum Mord und Drohungen.
  • Saad Rizvi wurde zu vier Jahren Haft wegen Anstiftung zum Mord und Bedrohung von Wilders verurteilt. Allerdings erhielt er nicht die Höchststrafe, da seine Äußerungen nicht als terroristisches Verbrechen eingestuft wurden.

Diese Fälle verdeutlichen den fortwährenden Konflikt zwischen dem Schutz der Meinungsfreiheit und der Achtung religiöser Überzeugungen. Geert Wilders, bekannt für seine scharfe Kritik am Islam, hat nach der Ankündigung eines Wettbewerbs für Karikaturen des Propheten Muhammad im Jahr 2018 zahlreiche Drohungen erhalten. Dieser Wettbewerb sorgte vor allem in der muslimischen Welt, insbesondere in Pakistan, für großen Unmut, da viele Muslime jede Darstellung des Propheten als sehr beleidigend empfinden.

Die Urteile des niederländischen Gerichts sind bemerkenswert. Erstmals werden Imame, besonders jene im Ausland, wegen Aufstachelung zur Gewalt gegen einen niederländischen Politiker zu langen Haftstrafen verurteilt. Das Gericht betonte, dass Jalali, der weltweit viele Anhänger hat, Wilders' persönliche Privatsphäre verletzt und demokratische Debatten durch Drohungen gestört hat. Der Fall gegen Rizvi verdeutlichte, wie soziale Medien zunehmend zur Verbreitung gewalttätiger Botschaften genutzt werden, obwohl das Gericht seine Handlungen nicht als terroristisch einstufte.

Wilders' Leben hat sich durch diese Drohungen stark verändert. Er sagte, dass er ständig geschützt wird, in gepanzerten Autos reist und immer auf Gefahrensituationen achtet. Dennoch arbeitet Wilders weiter und betont die Bedeutung der Meinungsfreiheit.

Diese Fälle sind von großer Bedeutung. Sie zeigen, wie Bedrohungen gegen gewählte Amtsträger, insbesondere solche mit sozialem oder religiösem Einfluss, behandelt werden sollten. Die Urteile betonen, dass demokratische Gesellschaften es den Menschen ermöglichen müssen, ihre Meinungen ohne Angst vor Gewalt zu äußern. Es ist entscheidend, dieses Gleichgewicht zu finden, um die Meinungsfreiheit zu schützen und zugleich religiöse Gefühle zu respektieren.

Jalali und Rizvi gehören nun zu den Verurteilten, die Wilders bedroht haben. Zu dieser Gruppe zählen auch der ehemalige pakistanische Cricketspieler Khalid Latif, der letztes Jahr zu 12 Jahren Haft verurteilt wurde, weil er eine Belohnung für die Ermordung von Wilders aussetzte, sowie ein weiterer Pakistaner, der 2019 wegen der Planung eines Terroranschlags gegen Wilders verurteilt wurde. Diese Drohungen verdeutlichen den anhaltenden Konflikt zwischen der Meinungsfreiheit und religiösem Extremismus.

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