Neue Forschung enthüllt überraschende Ursachen von Ataxie außerhalb des Kleinhirns

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Durch Ernst Müller
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Abbildung des Gehirnnetzwerks, die auf ataxiebezogene abnorme Bereiche hinweist.

BerlinForschende der Universität Turku und des Universitätskrankenhauses Turku in Finnland haben überraschende neue Erkenntnisse über die Ursachen der Ataxie gewonnen. Ihre Studie mit 197 Schlaganfallpatienten ergab, dass viele Fälle von schlaganfallbedingter Ataxie durch Schäden außerhalb des Kleinhirns verursacht wurden. Dies widerspricht der traditionellen Annahme, dass Ataxie hauptsächlich durch Schäden am Kleinhirn oder dessen direkte Verbindungen hervorgerufen wird.

Wichtige Erkenntnisse der Studie:

  • 18 Prozent der Schlaganfallpatienten zeigten eine Gliedmaßenataxie
  • Weniger als die Hälfte dieser Patienten hatte Schlaganfallläsionen, die das Kleinhirn betrafen
  • Schäden wurden in einem mit dem Kleinhirn verbundenen Hirnnetzwerk festgestellt

Eine neuartige Bildgebungsmethode an der Harvard-Universität ermöglicht detaillierte Untersuchungen gestörter Gehirnverbindungen. Wissenschaftler fanden heraus, dass die für Ataxie verantwortlichen Läsionen sich in einem Netzwerk von Gehirnregionen befinden, das weit über das Kleinhirn hinausgeht. Zu den Hauptbestandteilen dieses Netzwerks gehören der Nucleus dentatus, der Nucleus globosus und der Nucleus emboliformis in beiden Hälften des Kleinhirns.

Eine Studie überprüfte an einer anderen Gruppe von 96 Schlaganfallpatienten, ob das identifizierte Gehirnnetzwerk die Entwicklung von Gliedmaßenataxie vorhersagen könne. Die Ergebnisse zeigten, dass Schlaganfälle innerhalb dieses Netzwerks häufig zu Gliedmaßenataxie führten. Diese bedeutende Entdeckung deutet darauf hin, dass unser Verständnis und die Behandlung von Ataxie in der Medizin möglicherweise überdacht werden müssen.

Die Ergebnisse dieser Studie sind von großer Bedeutung. Sie deuten darauf hin, dass die aktuelle medizinische Ausbildung bezüglich der Rolle des Gehirns bei der Ataxie möglicherweise unvollständig ist und aktualisiert werden sollte. Darüber hinaus könnten die Erkenntnisse dazu beitragen, Gehirnoperationen sicherer zu machen. Ein besseres Verständnis des Ataxie-Netzwerks könnte helfen, diese Nebenwirkung zu verhindern oder zu reduzieren, was zu besseren Ergebnissen für die Patienten führen würde.

Die Untersuchung zeigt, dass Ataxie auch durch andere Teile des Gehirns als das Kleinhirn verursacht werden kann. Diese Entdeckung könnte zur Entwicklung neuer Behandlungen beitragen und die Versorgung von Ataxie-Patienten verbessern. Sie unterstreicht außerdem die Notwendigkeit weiterer Forschung und fortschrittlicher Bildgebungsverfahren, um neurologische Erkrankungen besser zu verstehen.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1212/WNL.0000000000209803

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Oliver Liesmäki, Jaakko Kungshamn, Olli Likitalo, Elizabeth G. Ellis, Albert Bellmunt-Gil, Juho Aaltonen, Ida Steinweg, Elina M. Myller, Susanna Roine, Maximilian U. Friedrich, Pauli Ylikotila, Juho Joutsa. Localization and Network Connectivity of Lesions Causing Limb Ataxia in Patients With Stroke. Neurology, 2024; 103 (6) DOI: 10.1212/WNL.0000000000209803
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