Steigende Quecksilberwerte im Boden: Klimawandel als treibende Kraft hinter der Veränderung

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Johannes Müller
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Verschmutzter Boden mit Quecksilber-Warnschild und Fabrik.

BerlinNeue Daten zeigen, dass der Boden weitaus mehr Quecksilber enthalten könnte als bislang angenommen. Dies ist wichtig, weil Quecksilber ein langlebiger Schadstoff ist, der sich über Luft, Wasser und Boden verbreitet und sich in Pflanzen und Tieren anreichern kann. Aktuelle Studien weisen darauf hin, dass der Klimawandel die Quecksilberbelastung verschlimmern könnte.

Forscher haben herausgefunden:

  • Der Boden speichert dreimal so viel Quecksilber wie die Ozeane.
  • Der Boden enthält 150-mal mehr Quecksilber als die Atmosphäre.
  • Der Klimawandel könnte die Quecksilberwerte im Boden erhöhen.

Die Minamata-Konvention über Quecksilber, die 2017 ins Leben gerufen wurde, zielt darauf ab, die globalen Quecksilberemissionen und deren Exposition zu verringern. Eine neue Studie weist jedoch auf Probleme bei diesen Bemühungen hin. Durch die Analyse von fast 19.000 Bodenproben und den Einsatz von maschinellem Lernen schätzen Forscher, dass der oberste Meter des Bodens etwa 4,7 Millionen Tonnen Quecksilber enthält. Dies ist doppelt so viel wie bisher angenommen.

Klimawandel könnte diese Zahlen noch weiter verändern. Höhere Kohlendioxidwerte lassen Pflanzen schneller wachsen. Mehr Pflanzen bedeuten mehr Material, das beim Zerfall Quecksilber einfängt und in den Boden einbringt. Da der Boden den Großteil des Quecksilbers speichert, führen mehr Pflanzen zu höheren Quecksilberwerten im Boden.

Regionen mit vielen Pflanzen, wie tropische Gebiete und Permafrostzonen, weisen hohe Quecksilbergehalte auf. Auch menschliche Aktivitäten spielen eine große Rolle. In dicht besiedelten Gebieten ist der Quecksilbergehalt im Boden höher, wahrscheinlich aufgrund der Verbrennung fossiler Brennstoffe und anderer Industrien.

Ein neuer Erkenntnisstand zeigt, dass wir inklusiver und entschlossener im Kampf gegen die Quecksilberverschmutzung vorgehen müssen. Wir sollten weiterhin an der Reduzierung von Emissionen aus Fabriken und anderen Industriequellen arbeiten und gleichzeitig beachten, wie der Klimawandel die Quecksilberwerte beeinflusst. Durch die Kontrolle von Treibhausgasemissionen können wir auch zur Verringerung der Quecksilberbelastung beitragen.

Umweltpolitik muss aktualisiert werden, um neue Erkenntnisse zu berücksichtigen. Wir brauchen bessere Pläne, die sowohl Quecksilber- als auch Kohlendioxidemissionen ansprechen. Dies wird helfen, die Auswirkungen des durch den Klimawandel verstärkten Pflanzenwachstums zu reduzieren, das trotz bestehender Kontrollen die Quecksilberbelastung verschlimmert.

Diese kombinierte Methode könnte dazu beitragen, Umweltverschmutzung und Klimawandel effektiver zu bekämpfen. Der neue Plan betont die Notwendigkeit strenger und koordinierter Anstrengungen zur Kontrolle beider Probleme. Diese Maßnahmen sind unerlässlich für die langfristige Gesundheit und Nachhaltigkeit unserer Ökosysteme.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1021/acs.est.4c01923

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Wenzhe Guo, Maodian Liu, Qianru Zhang, Yidan Deng, Zhaohan Chu, Hehao Qin, Yangmingkai Li, Yu-Rong Liu, Haoran Zhang, Wei Zhang, Shu Tao, Xuejun Wang. Warming-Induced Vegetation Greening May Aggravate Soil Mercury Levels Worldwide. Environmental Science & Technology, 2024; DOI: 10.1021/acs.est.4c01923
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