Wege zu gerechter DNA- und alter-DNA-Forschung in Afrika kartieren

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Kathy Schmidt
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Afrikanischer Kontinent mit vernetzten DNA-Strängen und Wahrzeichen

BerlinEin neuer Artikel im American Journal of Human Genetics beleuchtet die Zukunft der DNA- und antiken DNA-Forschung in Afrika und betont die Bedeutung fairer und integrativer Methoden. Das von Dr. Elizabeth Sawchuk und Dr. Kendra Sirak geleitete Team von 36 Wissenschaftlern hebt hervor, dass das Studium der DNA von antiken und modernen afrikanischen Völkern entscheidend ist, um die menschliche Evolution und Geschichte zu verstehen, aufgrund der einzigartigen genetischen Vielfalt Afrikas.

Afrikanische Wissenschaftler sind häufig in Forschungsprojekten unterrepräsentiert. Dr. Sawchuk weist darauf hin, dass viele afrikanische Forscher aufgrund verschiedener Hürden nicht an Konferenzen in Nordamerika und Europa teilnehmen können. Dies verringert ihre Chancen, bedeutende Forschung zu leiten und an Kooperationen teilzunehmen. Konferenzen in Afrika abzuhalten, könnte dieses Problem lösen.

Wissenschaftler benennen zentrale Probleme:

  • Fehlende zugängliche Weiterbildungsmöglichkeiten
  • Unzureichende Kommunikation zwischen Wissenschaftlern und der Öffentlichkeit
  • Geschichte ausbeuterischer Forschung in Afrika

Ein Workshop namens "DNAirobi" fand im Nationalmuseum von Kenia statt und versammelte Wissenschaftler aus der ganzen Welt, um die Zukunft der DNA- und antiken DNA-Forschung zur Bevölkerungsgeschichte Afrikas zu diskutieren.

„An der Studie nahmen Forscher sowohl aus dem globalen Norden als auch dem globalen Süden teil“, sagte Dr. Fredrick Kyalo Manthi vom Nationalmuseum von Kenia. „Dies unterstreicht die Bedeutung, mehr afrikanische Wissenschaftler, insbesondere im Bereich der alten DNA-Forschung, auszubilden.“

Das Papier beleuchtet die ethischen Bedenken dieser Art von Forschung. Genforschung betrifft sowohl lebende Menschen als auch Verstorbene. Sie sollte durch faire Partnerschaften durchgeführt werden. Die Autoren betonen, dass in anderen Regionen entwickelte Richtlinien in Afrika möglicherweise nicht gut funktionieren.

Prof. Dr. Sirak von der Harvard University betont, dass wir Veränderungen vornehmen müssen, um ein einladenderes Forschungsklima zu schaffen. Sie ist der Meinung, dass mehr Fortbildungsangebote und eine bessere Kommunikation notwendig sind. Außerdem müssen wir uns mit früheren Ungerechtigkeiten auseinandersetzen, um Vertrauen aufzubauen.

Das Dokument legt keinen festen Weg fest, sondern schlägt mehrere Orientierungspunkte für zukünftige Forschungsarbeiten vor:

  • Veränderung der Kommunikationsmethoden
  • Neuinterpretation gerechter Partnerschaften
  • Verbesserung der wissenschaftlichen Bildung

Dr. Christine Ogola vom Nationalmuseum von Kenia betont, dass die Lösung großer Probleme entscheidend für effektive Arbeit ist. Ihrer Meinung nach sollten wir zunächst Fähigkeiten aufbauen, bevor wir sofort fortgeschrittene Forschungslabore einrichten. Langfristige Unterstützung von Führungskräften in der Forschung ist unerlässlich.

Die Autoren fordern Labore und Förderorganisationen auf, mehr Ressourcen für afrikanische Wissenschaftler bereitzustellen. Dr. Emmanuel Ndiema betont, dass Investitionen in Ausbildung und Gemeinschaftsressourcen zukünftig mehr von Afrikanern geleitete Studien unterstützen werden. Diese Investitionen sind nicht nur für die genetische Forschung, sondern auch für die allgemeine Entwicklung wissenschaftlicher Kompetenzen in Afrika von großer Bedeutung.

Das Papier betont eindeutig: Die Zukunft der DNA- und alten DNA-Forschung in Afrika hängt von fairen Verfahren, ethischen Partnerschaften und dem Aufbau lokaler Expertise ab.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1016/j.ajhg.2024.05.019

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Elizabeth A. Sawchuk, Kendra A. Sirak, Fredrick K. Manthi, Emmanuel K. Ndiema, Christine A. Ogola, Mary E. Prendergast, David Reich, Eva Aluvaala, George Ayodo, Lamine Badji, Nancy Bird, Wendy Black, Rosa Fregel, Njeri Gachihi, Victoria E. Gibbon, Agness Gidna, Steven T. Goldstein, Reem Hamad, Hisham Y. Hassan, Vanessa M. Hayes, Garrett Hellenthal, Solomon Kebede, Abdikadir Kurewa, Chapurukha Kusimba, Elizabeth Kyazike, Paul J. Lane, Scott MacEachern, Diyendo Massilani, Emma Mbua, Alan G. Morris, Christina Mutinda, Freda Nkirote M’Mbogori, Austin W. Reynolds, Sarah Tishkoff, Miguel Vilar, Getnet Yimer. Charting a landmark-driven path forward for population genetics and ancient DNA research in Africa. The American Journal of Human Genetics, 2024; 111 (7): 1243 DOI: 10.1016/j.ajhg.2024.05.019
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