Jupiters großer Roter Fleck ist nicht derselbe, den Cassini im 17. Jahrhundert beobachtete

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Klaus Schmidt
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Vergleich der Veränderungen des Großen Roten Flecks auf Jupiter über Jahrhunderte.

BerlinDer Große Rote Fleck des Jupiter existiert seit mindestens 190 Jahren. Eine neue Studie besagt, dass es sich nicht um denselben Fleck handelt, den Giovanni Domenico Cassini im Jahr 1665 beobachtete. Dieser riesige Sturm ist der größte im Sonnensystem. Sein Alter und seine Entstehung sind schon lange Gegenstand von Diskussionen. Die neue Forschung trägt dazu bei, diese Rätsel zu erklären.

Wichtige Punkte:

  • Der Große Rote Fleck besteht seit mindestens 190 Jahren
  • Vermutlich anders als der "Permanente Fleck", den Cassini beobachtete
  • Neue Studie erklärt mögliche Entstehung und Langlebigkeit

Jupiters Großer Roter Fleck entstand wahrscheinlich durch Störungen in seiner Atmosphäre, was zur Bildung eines langanhaltenden Wettersystems führte. 1665 beobachtete Cassini an derselben Stelle einen dunklen Fleck und nannte ihn den „Permanenten Fleck“. Andere Astronomen verfolgten ihn regelmäßig bis 1713, danach konnten sie ihn jedoch nicht mehr beobachten.

Im Jahr 1831 bemerkten Wissenschaftler einen weiteren Fleck, der einem zuvor beobachteten ähnelte. Es gab eine Diskussion darüber, ob es derselbe Fleck war, den Cassini gesehen hatte. Forscher nutzten Daten aus dem 17. Jahrhundert, um die Größe, Form und Position des Flecks zu untersuchen. Der leitende Forscher Agustín Sánchez-Lavega sagte, es sei unwahrscheinlich, dass der heutige Große Rote Fleck derselbe ist, den Cassini beobachtete.

Der Große Rote Fleck auf Jupiter entstand vermutlich im Zeitraum zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert. Er ist viel größer als die Erde und weist Windgeschwindigkeiten von bis zu 450 Kilometern pro Stunde (oder 280 Meilen pro Stunde) auf. Seine rote Farbe resultiert aus chemischen Reaktionen in der Atmosphäre Jupiters. Im Laufe der Zeit ist der Fleck von 39.000 Kilometern im Jahr 1879 auf etwa 14.000 Kilometer heute geschrumpft und hat eine rundere Form angenommen.

Weltraummissionen wie Juno haben ihre Instrumente genutzt, um den Großen Roten Fleck auf Jupiter zu erforschen. Diese Untersuchungen zeigten, dass der Fleck nicht besonders tief oder dick ist, was für Wissenschaftler von Bedeutung ist. Kürzliche Forschungen nutzten Computermodelle, um zu verstehen, wie der riesige Sturm entstanden sein könnte. Diese Modelle zeigten drei mögliche Entstehungswege auf.

Ein gewaltiger Sturm entstand, als kleinere Luftmassen zusammenkamen, was instabile Winde und eine ausgedehnte Zone heftigen Wetters hervorrief.

Die Studie ergab, dass die ersten beiden Theorien das aktuelle Große Rote Fleck nicht erklärten. Die dritte Theorie, die instabile Winde einbezog, könnte eine frühere Version des Großen Roten Flecks gebildet haben, die im Laufe der Zeit kleiner wurde. Dies passt zu den Beobachtungen aus dem späten 19. Jahrhundert.

Wissenschaftler haben bei der Entstehung anderer großer Stürme auf Jupiter große, lang gestreckte Zellen beobachtet. Sie planen zu untersuchen, wie sich der Große Rote Fleck im Laufe der Zeit verkleinert, um seine Stabilität zu verstehen. Außerdem möchten sie herausfinden, ob der Große Rote Fleck ganz verschwinden oder eine bestimmte Größe beibehalten wird. Diese Forschung könnte helfen zu erklären, was mit Cassinis "Permanent Spot" passiert ist.

Diese Studie wurde in den Geophysical Research Letters veröffentlicht, einer frei zugänglichen Zeitschrift für Erd- und Weltraumwissenschaften. Sie liefert neue Informationen über ein bekanntes Merkmal in unserem Sonnensystem. Weitere Forschungen werden unser Verständnis über dessen Zukunft verbessern.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1029/2024GL108993

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Agustín Sánchez‐Lavega, Enrique García‐Melendo, Jon Legarreta, Arnau Miró, Manel Soria, Kevin Ahrens‐Velásquez. The Origin of Jupiter's Great Red Spot. Geophysical Research Letters, 2024; 51 (12) DOI: 10.1029/2024GL108993
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