Innovativer Ansatz wandelt Plastikabfälle in wertvolle recycelte Gase um

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Hans Meier
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Plastikabfall wird in farbige Gasemissionen umgewandelt.

BerlinForscher an der Universität von Kalifornien, Berkeley, haben ein neues chemisches Verfahren entwickelt, das Plastikmüll in nützliche Kohlenwasserstoffgase umwandeln kann. Diese Methode zielt auf die am häufigsten vorkommenden Kunststoffabfälle ab: Polyethylen und Polypropylen. Diese Kunststoffe finden sich in Alltagsgegenständen wie Einwegtüten, mikrowellengeeigneten Geschirr und Waschmittelbehältern. Das Ziel ist es, diese Kunststoffe in Grundchemikalien zur Herstellung neuer Kunststoffe zu verwandeln, um eine Kreislaufwirtschaft zu fördern und den Einsatz fossiler Brennstoffe zu reduzieren.

Die neue Methode nutzt kostengünstigere und effizientere feste Katalysatoren anstelle von teuren löslichen Metallen. Unter der Leitung von Chemieprofessor John Hartwig verwendet das Forschungsteam Natrium auf Aluminiumoxid und Wolframoxid auf Siliziumdioxid, um Kunststoff abzubauen. Dabei werden Polyethylen und Polypropylen in Propylen und Isobutylen umgewandelt, wertvolle Gase für die chemische Industrie.

Die Methode bietet mehrere Vorteile:

  • Höhere Effizienz beim Abbau von Plastikpolymeren.
  • Verwendung von günstigeren und leichter zugänglichen Katalysatoren wie Natrium und Wolfram.
  • Eine potenzielle Lösung für die enormen Mengen an Plastikmüll.

Diese Entwicklung bringt bedeutende Vorteile mit sich: Durch die Umwandlung von Plastikabfällen in wiederverwendbare Gase kann die Menge an Plastik in Deponien, Verbrennungsanlagen und Ozeanen drastisch reduziert werden. Statt zu minderwertigen Produkten recycelt zu werden, können Kunststoffe wieder in ihre ursprünglichen Materialien umgewandelt werden. Dies könnte die Nachfrage nach neuer Plastikproduktion senken und dadurch die Treibhausgasemissionen der Erdölindustrie verringern.

Obwohl die Ergebnisse gut aussehen, gibt es immer noch Schwierigkeiten. Verunreinigungen wie PET und PVC können den katalytischen Prozess beeinträchtigen. Doch aktuelle Recyclingmethoden trennen Plastik meist nach Typ, was bei diesem Problem hilfreich sein könnte.

Diese Innovation verdeutlicht, dass aktuelle Kunststoffe, die schwer zu recyceln sind, dennoch Teil eines nachhaltigen Systems sein können. Trotz der Bemühungen, neue, leicht recycelbare Kunststoffe zu entwickeln, werden Polyethylen und Polypropylen noch viele Jahre verwendet werden. Diese Methode bietet eine praktikable Lösung für die Bewältigung sowohl des aktuellen als auch des zukünftigen Abfalls aus diesen Kunststoffen.

Die vom Energieministerium geförderte Forschung erhielt zusätzlich Unterstützung von Graduierten und Experten des Lawrence Berkeley National Laboratory. In den nächsten Schritten soll der Prozess für den kommerziellen Einsatz ausgeweitet werden - ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger Kunststoffbewirtschaftung.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1126/science.adq7316

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Richard J. Conk, Jules F. Stahler, Jake X Shi, Ji Yang, Natalie G. Lefton, John N. Brunn, Alexis T. Bell, John F. Hartwig. Polyolefin waste to light olefins with ethylene and base-metal heterogeneous catalysts. Science, 2024; DOI: 10.1126/science.adq7316
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