Eisbohrkerne enthüllen globale Umweltverschmutzung im arktischen Himmel

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Hans Meier
- in
Schneebedeckte arktische Landschaft mit Industrieschnee im Hintergrund.

BerlinFossile-Brennstoffe-Pollution beeinträchtigt die Arktisluft stark

Eine aktuelle Studie des Dartmouth College hat gezeigt, dass die Verschmutzung durch fossile Brennstoffe erheblichen Einfluss auf die Luftqualität in der Arktis hat. Wissenschaftler untersuchten Eisproben aus Alaska und Grönland und fanden heraus, dass Luftverschmutzung aus weit entfernten Regionen wie Europa, Nordamerika und Asien die Luftchemie in der Arktis beeinflusst. Die Studie unterstreicht die dringende Notwendigkeit für strenge Maßnahmen zur Kontrolle der Luftverschmutzung.

Hauptergebnisse der Studie:

Die Untersuchung zeigt, dass die arktische Atmosphäre seit Beginn der Industrialisierung durch Umweltverschmutzung beeinflusst wird. Eiskerne weisen auf einen Rückgang von Methansulfonsäure (MSA) hin, einem Indikator, der durch Emissionen fossiler Brennstoffe verändert wird. Zudem verändert der weit verbreitete Einsatz fossiler Brennstoffe die chemische Zusammensetzung der Atmosphäre auch weit entfernt von den Emissionsquellen.

Rückgang von MSA in arktischen Eiskernen nicht mit weniger Phytoplankton verbunden

Forschungen haben gezeigt, dass die Konzentrationen von MSA, einem in arktischen Eiskernen gefundenen chemischen Stoff, gesunken sind. Zuvor gingen Wissenschaftler davon aus, dass dies auf einen Rückgang der marinen Phytoplankton, einer Art von Ozeanpflanzen, zurückzuführen sei, was auf Probleme im Ozean hindeuten würde. Doch die Studie zeigt, dass in Gebieten mit hoher Verschmutzung durch fossile Brennstoffe die MSA-Werte sogar dann sanken, wenn die Anzahl der Phytoplankton unverändert blieb. Ursache dafür ist, dass Verschmutzung durch industrielle Tätigkeiten zu einem Anstieg der Nitratwerte führt, was die Umwandlung von Dimethylsulfid in MSA verändert, sodass es stattdessen in Sulfat verwandelt wird. Dadurch könnte fälschlicherweise angenommen werden, dass weniger marines Leben vorhanden ist.

Die Ergebnisse sind entscheidend für das Verständnis von Eiskerndaten. Sie verdeutlichen, dass MSA-Werte auf atmosphärische Verschmutzung hinweisen können, selbst in Gebieten ohne direkte Verschmutzungsquellen. Die Studie betont zudem, dass sich Verschmutzung weit verbreitet und auch entlegene arktische Regionen erreicht, was die Vernetzung globaler atmosphärischer Systeme zeigt.

Luftqualitätsvorschriften zeigen Wirkung: Eine Studie hat ergeben, dass die Regulierung der Luftverschmutzung effektiv ist. Untersuchungen von Eisbohrkernproben aus Grönland zeigen, dass sich die Atmosphäre nach der Einführung strengerer Vorschriften in Europa und Amerika Ende des 20. Jahrhunderts stabilisierte und die MSA-Werte sich verbesserten. Im Gegensatz zu Kohlendioxid, das über Jahrhunderte in der Luft verbleibt, verschwinden Stickoxide aus fossilen Brennstoffen schnell. Dies verdeutlicht, dass Maßnahmen rasch zu positiven Umwelteffekten führen können.

Diese Untersuchung verdeutlicht, dass Umweltverschmutzung globale Auswirkungen hat und Ereignisse an einem Ort weit entfernte Gebiete beeinflussen können. Sie hebt hervor, wie wichtig es ist, die Bemühungen zur Reduzierung der Luftverschmutzung fortzusetzen, indem wissenschaftliche Erkenntnisse genutzt werden, um Vorschriften zu leiten und Veränderungen für einen gesünderen Planeten zu bewirken.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1038/s41561-024-01543-w

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Jacob I. Chalif, Ursula A. Jongebloed, Erich C. Osterberg, Bess G. Koffman, Becky Alexander, Dominic A. Winski, David J. Polashenski, Karen Stamieszkin, David G. Ferris, Karl J. Kreutz, Cameron P. Wake, Jihong Cole-Dai. Pollution drives multidecadal decline in subarctic methanesulfonic acid. Nature Geoscience, 2024; DOI: 10.1038/s41561-024-01543-w
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