Hubble und Webb entdecken überraschend glatte Staubscheibe um Stern Vega
BerlinNASA's Weltraumteleskope Hubble und James Webb haben den Trümmergürtel um den Stern Wega eingehend untersucht und dabei unerwartete Merkmale entdeckt. Wega, im Sternbild Leier gelegen, ist 450 Millionen Jahre alt. Diese Entdeckungen werfen neue Fragen darüber auf, wie sich solche Scheiben um Sterne bilden und verhalten.
Wichtige Erkenntnisse der Studie:
- Die Staubscheibe um Vega ist bemerkenswert glatt und zeigt keine deutlichen planetarischen Merkmale.
- Eine subtile Lücke bei etwa 60 AE von Vega deutet auf gravitative Einflüsse hin.
- Die Staubpartikel der Scheibe sind nach Größe sortiert, beeinflusst durch den Druck des Sternenlichts.
Die Scheibe um den Stern ist überraschend glatt, da solche Strukturen normalerweise Hinweise auf Planetenbildung oder große Objekte zeigen, die sie stören. In anderen Sternsystemen haben ähnliche Merkmale den Wissenschaftlern geholfen, Planeten zu entdecken, indem sie Lücken oder Staubansammlungen bemerkten. Ein Beispiel dafür ist Fomalhaut, ein nahegelegener Stern mit einem klar ausgeprägten Trümmergürtel. Das Fehlen großer Planeten weit weg von Vega verändert die wissenschaftliche Sicht auf die Entstehung und Entwicklung solcher Scheiben.
Der Abstand bei 60 AE könnte auf kleinere Planeten oder andere Einflüsse hinweisen, die die Bewegung der Scheibe beeinflussen. Ohne große Planeten ist es schwierig, Modelle zu unterstützen, die behaupten, dass große Himmelskörper notwendig sind, um solche Systeme zu strukturieren. Die Struktur der Vega-Scheibe deutet darauf hin, dass es auch andere Möglichkeiten gibt, die Staubbewegung zu regulieren, ohne auf große Planeten angewiesen zu sein.
Verstaubte Welten: Die Rolle von Staubpartikeln in zirkumstellaren Scheiben
Die Verteilung von Staubpartikeln, die von großen Sandkörnern bis hin zu winzigen, rauchähnlichen Partikeln reicht, gibt uns Einblicke in die Funktionsweise von zirkumstellaren Scheiben. Das intensive Licht des Sterns Vega trennt diese Partikel je nach ihrer Größe und verdeutlicht die unterschiedlichen Mechanismen innerhalb der Scheibe. Beobachtungen der Hubble- und Webb-Teleskope liefern dabei klarere Informationen als frühere Teleskope.
Die Entdeckungen über Vega werfen spannende Fragen zur Planetenbildung um diesen Stern auf. Sollte sich bestätigen, dass es keine großen Planeten um Vega gibt, könnte dies darauf hindeuten, dass das Umfeld des Sterns oder der Stern selbst bei der Planetenbildung einen anderen Weg einschlägt. Obwohl Vega Fomalhaut ähnelt, ist die Anordnung seiner Staubscheibe anders. Diese Verschiedenheit veranlasst Wissenschaftler dazu, ihre Vorstellungen über das Zusammenspiel von Planeten und Scheiben und deren Entwicklung im Laufe der Zeit zu überdenken. Ein besseres Verständnis von Vegas Staubscheibe könnte unsere Auffassung von der Planetenentstehung revolutionieren und auf die enorme Vielfalt und Komplexität planetarer Systeme im Universum hinweisen.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
https://arxiv.org/html/2410.24042v1und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Schuyler Wolff et al. Deep Search for a scattered light dust halo around Vega with the Hubble Space Telescope. The Astrophysical Journal (in press), 2024 [abstract]Diesen Artikel teilen