HIV-Übertragung von Müttern auf Babys trotz kostenloser Prävention in Gauteng
BerlinIn Südafrika ist die Übertragung von HIV von Müttern auf ihre Babys weiterhin ein gravierendes Problem, selbst in Gauteng, der reichsten Region des Landes. Obwohl werdende Mütter kostenlose HIV-Tests und antiretrovirale Medikamente erhalten können, werden viele Babys immer noch mit HIV geboren. Gesundheitsbeamte sind besorgt, da die Daten zeigen, dass zu viele Neugeborene infiziert werden.
Alarmierende Zahlen: Über 200 schwangere Frauen in Gauteng haben in diesem Jahr keine HIV-Präventionsdienste genutzt, und im letzten Halbjahr des vergangenen Jahres waren es 211 Frauen. Dies zeigt, dass trotz verfügbarer Ressourcen weiterhin Übertragungsrisiken bestehen.
Einige Gründe für dieses Problem sind, dass schwangere Frauen erst spät zu Gesundheitskliniken gehen. Dadurch werden wichtige Tests und Behandlungen verzögert. Zudem wissen viele Frauen nicht, dass sie HIV haben, bis es zu spät ist, eine Übertragung zu verhindern.
Einige Frauen haben Schwierigkeiten, ihre antiretrovirale Therapie kontinuierlich fortzusetzen. Sie könnten die Behandlung abbrechen, weil sie umziehen oder persönliche Probleme haben. Es ist jedoch von großer Bedeutung, konsequent bei der Therapie zu bleiben, damit sie wirksam ist. Unterbrechungen der Behandlung können während der Schwangerschaft oder Stillzeit zu neuen Infektionen führen.
Verhaltens- und soziale Faktoren spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Es ist entscheidend, dass Frauen die Richtlinien zum Stillen befolgen. Sie müssen wissen, dass ausschließliches Stillen in den ersten sechs Monaten helfen kann, die Übertragung von HIV zu verhindern. Doch viele halten sich nicht konsequent an diese Richtlinien. Gesellschaftliche Stigmatisierung und mangelnde Bildung erschweren es, sicherzustellen, dass alle diese präventiven Maßnahmen einhalten.
Ressourcen und Bildung sind von entscheidender Bedeutung. UNAIDS-Direktorin Winnie Byanyima betont, dass Behandlungen und vorbeugende Maßnahmen für alle zugänglich gemacht werden müssen. Obwohl es in Johannesburg und Pretoria zahlreiche staatliche Gesundheitskliniken gibt, nutzen viele Menschen diese Angebote immer noch nicht.
Frauen zu lehren, warum rechtzeitige und kontinuierliche Behandlung wichtig ist, kann das Risiko der Übertragung von Mutter zu Kind verringern. Öffentlichkeitskampagnen sollten kraftvoll und speziell darauf zugeschnitten sein, lokale kulturelle und soziale Hindernisse zu überwinden. Durch die Zusammenarbeit mit Gemeinden und die Nutzung sozialer Netzwerke zur Verbreitung von Informationen kann dieses Problem effizient angegangen werden.
Es besteht Bedarf an neuen Methoden, um Frauen zu überwachen und zu unterstützen, die eine Behandlung beginnen. Mobile Gesundheitsdienste und Nachsorgeprogramme können kontinuierliche Betreuung bieten, insbesondere für jene, die häufig umziehen oder persönliche Herausforderungen bewältigen müssen.
Um das Problem in Gauteng zu lösen, müssen wir nachvollziehen, warum Menschen medizinische Ratschläge nicht befolgen und warum sie sich erst spät in ärztliche Behandlung begeben. Unser Ziel ist eindeutig: Mit den fortschrittlichen medizinischen Lösungen von heute sollte fast kein Baby mehr mit HIV geboren werden.
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