Die wichtigsten Erkenntnisse nach dem Rechtsruck in der EU-Politik

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Durch Kathy Schmidt
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Französische Wahlurne mit rechtsextremem Emblem im Fokus

BerlinDie französischen Wähler werden in drei Wochen erneut zur Abstimmung gehen. Präsident Macron hat das Parlament aufgelöst und vorgezogene Wahlen ausgerufen. Le Pens einwanderungskritische Partei wird voraussichtlich etwa 31%-32% der Stimmen erhalten, was mehr als doppelt so viel ist wie die 15%, die für Macrons Renaissance-Partei erwartet werden. Das Ausmaß des rechtsextremen Wahlsieges war eine Überraschung. Bis Mitte Juli wird klar sein, ob Macron die Macht mit einer rechtsextremen Regierung teilen muss.

In Deutschland erzielten die von Scholz geführten Sozialdemokraten mit 13,9% der Stimmen ihr schlechtestes Ergebnis seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Alternative für Deutschland (AfD) erreichte den zweiten Platz mit etwa 15,9%, was besser ist als die 11% im Jahr 2019, trotz jüngster Skandale. Der oppositionelle Mitte-rechts-Block der Union erhielt 30% der Stimmen.

Wichtige Punkte:

  • Großer Erfolg für Frankreichs Rassemblement National; Macrons Partei geschwächt.
  • Deutschlands Sozialdemokraten erzielten ihr schlechtestes Ergebnis seit dem Zweiten Weltkrieg.
  • Trotz Skandalen schneidet die AfD besser ab, bleibt jedoch hinter den früheren Umfragen zurück.
  • Die Mitte-rechts Europäische Volkspartei bleibt die größte Fraktion im EU-Parlament.
  • Grüne und Liberale verzeichnen Verluste bei den EU-Parlamentswahlen.

Die Mitte-rechts Europäische Volkspartei (EVP) wird voraussichtlich 191 Sitze im EU-Parlament erhalten und bleibt damit die größte Fraktion. Obwohl die EVP einen kleinen Sitzgewinn verzeichnete, war dieser nicht bedeutsam, da das Parlament größer wurde. Die Mitte-links Sozialisten und Demokraten (S&D) haben einige Sitze verloren und besitzen nun 135. Die Spitzenkandidatin der EVP, Ursula von der Leyen, möchte mit den Sozialisten und wirtschaftsfreundlichen Liberalen eine pro-europäische Allianz bilden.

Die Grünen stehen vor erheblichen Verlusten und könnten etwa 20 Sitze im EU-Parlament einbüßen. Bauernproteste gegen neue Klimagesetze haben ihre Chancen beeinträchtigt. In Deutschland haben die Grünen, die Teil von Scholz' Koalition sind, einen Rückgang ihrer Unterstützung von 20,5% auf etwa 12% erlebt. Auch liberale Parteien wie die von Macron werden voraussichtlich insgesamt etwa 20 Sitze verlieren.

Am Montag treffen sich hochrangige Parteifunktionäre und Analysten, um über mögliche Gruppierungen und Allianzen zu beraten. Am Dienstag beginnen die Parteivorsitzenden mit formellen Gesprächen. Die Ergebnisse werden wahrscheinlich die Entscheidungsfindung bei Themen wie Klimawandel und Agrarsubventionen verlangsamen. Am 17. Juni haben die Präsidenten und Premierminister der EU einen Gipfel, um die Ergebnisse zu überprüfen. Dabei wird auch darüber gesprochen, ob von der Leyen weiterhin an der Spitze der Europäischen Kommission bleiben soll.

Diese Ergebnisse zeigen eine bedeutende Veränderung in der europäischen Politik. Rechtsradikale Parteien gewinnen an Einfluss, während Grüne und Liberale an Macht verlieren. Dies wird die politische Landschaft verändern. Die nächsten Wochen sind entscheidend für das Schmieden neuer Allianzen und die Weichenstellung für die Zukunft der EU.

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