Fokus auf Mangelernährung bei Kranken und Älteren verstärken, fordern Forscher

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Hans Meier
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Nährstoffreiche Lebensmittel und medizinische Ausrüstung in einem Krankenhausumfeld

BerlinBis zu 50 Prozent der Patienten in Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen leiden unter Mangelernährung. Dies kann Schmerzen verursachen, ihre Lebensqualität mindern und sogar zum Tod führen. Forscher der Universitäten Uppsala und Göteborg haben diese Probleme in einem Übersichtsartikel im New England Journal of Medicine thematisiert. Sie betonen, dass die Bereitstellung grundlegender Nährstoffe viele dieser Probleme lösen könnte, was jedoch oft übersehen wird.

Wichtige Punkte:

  • Unterdiagnostizierung und unzureichende Behandlung von Mangelernährung sind ernsthafte Probleme.
  • 5-10% der älteren Erwachsenen in Schweden leiden unter Mangelernährung; in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen steigt dieser Wert auf 50%.
  • Häufig wird Mangelernährung fälschlicherweise als natürlicher Bestandteil des Alterns oder von Krankheiten betrachtet.
  • Ein Mangel an Nährstoffen kann Muskelabbau und eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen verursachen.

Professor Tommy Cederholm von der Universität Uppsala bemängelt, dass zu wenige Patienten auf Mangelernährung diagnostiziert werden. Seiner Meinung nach könnten einfache Methoden die Bedingungen für viele Betroffene verbessern. Gemeinsam mit Ingvar Bosaeus, einem Berater am Sahlgrenska Universitätskrankenhaus, hat er einen Übersichtsartikel verfasst, der das weltweite Wissen der letzten 50 Jahre zu diesem Thema zusammenfasst. Sie betonen die Bedeutung der Anwendung aktueller Forschungsergebnisse zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung.

Mangelernährung tritt auf, wenn eine Krankheit den Appetit mindert, wodurch Menschen an Gewicht verlieren und ihre Organe und Gewebe geschädigt werden. Betroffene verlieren oft Muskelmasse, was alltägliche Aufgaben erschwert. Zudem sind sie anfälliger für Infektionen und benötigen vermehrt medizinische Betreuung, was zu längeren Krankenhausaufenthalten und einer erhöhten Sterblichkeitsrate führt.

Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass sich Mangelernährung verbessern lässt. Die Zusammenarbeit mit Ernährungsberatern und der Einsatz von nährstoffreichen Getränken können helfen, Gewichtsverlust zu stoppen und das Sterberisiko zu senken. Diese Maßnahmen sind leicht umzusetzen, werden jedoch oft vernachlässigt.

Cederholm und Bosaeus schlagen folgende proaktive Maßnahmen zur Verringerung der Mangelernährung vor:

  • Früherfassung von Risikofaktoren für Mangelernährung.
  • Aufmerksam sein auf Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit.
  • Empfehlung von nährstoffreichen Lebensmitteln in einem frühen Stadium.
  • Schnellstmöglicher Beginn einer Ernährungstherapie.

Man sagt, dass Ärzten und Pflegekräften diese Informationen sowohl im Grund- als auch im Fortgeschrittenentraining klar vermittelt werden müssen.

Mangelernährung bei Kranken und Senioren: Ein unterschätztes Problem in der Pflege

Mangelernährung ist bei kranken und älteren Menschen weit verbreitet und wird oft übersehen. Die derzeitigen Methoden im Gesundheits- und Pflegebereich lösen dieses Problem nicht zufriedenstellend. Einfache Maßnahmen wie Ernährungsberatung und das Anbieten von nahrhaften Getränken können die Genesung der Patienten erheblich verbessern. Es ist essenziell, dass diese Ansätze fester Bestandteil der täglichen Pflegepraxis werden.

Wissenschaftler haben einfache und schnelle Schritte entdeckt, die direkt umgesetzt werden können. Gesundheitssysteme weltweit sollten diese Methoden anwenden, um Leid zu verringern und das Leben vieler Menschen zu verbessern. Diese Veränderung kann die Patientenversorgung optimieren und Krankenhäuser entlasten, indem lange Aufenthalte verkürzt und Infektionsraten gesenkt werden.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1056/NEJMra2212159

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Tommy Cederholm, Ingvar Bosaeus. Malnutrition in Adults. New England Journal of Medicine, 2024; 391 (2): 155 DOI: 10.1056/NEJMra2212159
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