Bluttest könnte frühe Anzeichen von kognitivem Verfall und Demenz vorhersagen, zeigt Studie der UCLA

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Ernst Müller
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Bluttest-Ausrüstung mit Gehirn-Illustrationshintergrund

BerlinForscher der UCLA haben eine neue Methode zur Früherkennung kognitiven Abbaus entwickelt, die auf einem Bluttest basiert. Sie stellten fest, dass ein Stoff im Blut namens Plazenta-Wachstumsfaktor (PlGF) frühe Veränderungen anzeigen kann, die möglicherweise zu kognitiven Problemen und Demenz führen. Dieser neue Bluttest könnte eine kostengünstigere Möglichkeit sein, gefährdete Personen früher zu diagnostizieren, als es mit den teuren MRT-Scans derzeit möglich ist.

Wichtige Erkenntnisse dieser Studie sind:

  • Es besteht möglicherweise ein Zusammenhang zwischen PlGF-Leveln im Blut und vaskulären Veränderungen im Gehirn.
  • Erhöhte PlGF-Werte könnten zu einer erhöhten Gefäßdurchlässigkeit und Flüssigkeitsansammlungen führen.
  • Daraus könnten weiße Substanz-Hyperintensitäten und kognitive Beeinträchtigungen resultieren.
  • Ein einfacher Bluttest könnte Patienten identifizieren, die ein Risiko für vaskulär bedingte Gehirnverletzungen haben.

Ein Forscherteam der UCLA untersuchte Personen ab 55 Jahren aus verschiedenen ethnischen Gruppen mit unterschiedlichen Graden kognitiver Beeinträchtigung. Ihr Ziel ist es, nachzuweisen, dass PlGF als Marker zur Identifizierung der zerebralen Kleingefäßerkrankung nützlich ist, die eine wesentliche Rolle beim kognitiven Abbau spielt.

Aktuelle MRT-Techniken entdecken Anzeichen von Hirnschäden oft erst in fortgeschrittenen Stadien, wie z. B. weiße Substanzhyperintensitäten (WMH). Die Forscher schlagen jedoch vor, dass das Protein PlGF bereits viel früher Probleme aufspüren könnte. Eine frühzeitige Erkennung könnte es ermöglichen, durch Änderungen des Lebensstils oder bestehende Behandlungen rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um Gedächtnis- und Denkprobleme zu verhindern oder zu verlangsamen.

Wenn PlGF als verlässlicher Indikator dient, könnte er die Diagnose und Überwachung von kognitiven Beeinträchtigungen und Demenz revolutionieren. Ein Bluttest für PlGF wäre einfacher und kostengünstiger als MRTs und würde sowohl Patienten als auch Ärzten und Forschern zugutekommen. Zudem könnte dieses Instrument hilfreich sein, um Teilnehmer für klinische Studien zu rekrutieren, die den Einfluss von Gefäßproblemen auf kognitive Störungen untersuchen.

Um herauszufinden, wie PlGF, Flüssigkeitsansammlungen, weiße Substanz-Hyperintensitäten (WMH) und kognitive Fähigkeiten im Laufe der Zeit zusammenhängen, benötigen wir mehr Forschung. Gelingt dies, könnte diese Methode helfen, junge Menschen zu identifizieren, die am meisten von frühzeitigen Behandlungen profitieren könnten.

Diese Ergebnisse betreffen nicht nur medizinisches Personal. Sie verdeutlichen vielmehr den Bedarf an weiterer Forschung und verbesserten Gesundheitsstrategien für alternde Bevölkerungen. Während Wissenschaftler untersuchen, wie Gefäßprobleme mit geistigem Abbau zusammenhängen, stellt diese Studie einen bedeutenden Schritt dar in Richtung Lösungen, die Gesundheitsprobleme vor ihrer Entstehung verhindern.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1002/alz.14408

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Kyle C. Kern, Manu Vohra, Marissa L. Thirion, Danny J. J. Wang, Donna M. Wilcock, Jeffrey F. Thompson, Gary A. Rosenberg, Abhay Sagare, Abhay Moghekar, Hanzhang Lu, Tiffany Lee, Fanny M. Elahi, Claudia L. Satizabal, Russell Tracy, Sudha Seshadri, Kristin Schwab, Karl Helmer, Herpreet Singh, Pia Kivisäkk, Steven M. Greenberg, Keith Vossel, Joel H. Kramer, Pauline Maillard, Charles S. DeCarli, Jason D. Hinman. White matter free water mediates the associations between placental growth factor, white matter hyperintensities, and cognitive status. Alzheimer's & Dementia, 2024; DOI: 10.1002/alz.14408
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