Europa: 25% reif für die Rückkehr der Wildnis, zeigen Wissenschaftler

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Durch Ernst Müller
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Wiederbewilderte europäische Landschaft mit vielfältiger Flora und Fauna.

BerlinForscher haben herausgefunden, dass etwa 25 % der Landfläche Europas, also 117 Millionen Hektar, wieder in natürliche Lebensräume umgewandelt werden könnten. Dies steht im Einklang mit der europäischen Biodiversitätsstrategie 2030, die darauf abzielt, 30 % der Landfläche zu schützen und 10 % unter strengen Schutz zu stellen. Wichtige Gebiete umfassen Nordeuropa, wie Skandinavien, Schottland und die baltischen Staaten, sowie die Gebirgsregionen auf der Iberischen Halbinsel.

Forscher entdeckten, dass 70% der potenziellen Gebiete für Renaturierung in kälteren Klimazonen liegen. Sie nutzten bestimmte Richtlinien, um diese Gebiete zu identifizieren.

  • Weitläufige Landflächen über 10.000 Hektar.
  • Geringe menschliche Eingriffe.
  • Vorhandensein wichtiger Tierarten, sowohl Pflanzenfresser als auch Fleischfresser.

Rewilding kann auf zwei Arten durchgeführt werden: passiv und aktiv. Beim passiven Rewilding kehren Tiere von selbst zurück, was besonders in Gebieten mit starken Populationen von wichtigen Tieren wie Rehen, Elchen, Wölfen und Luchsen gut funktioniert. Aktives Rewilding hingegen bedeutet, dass Menschen fehlende Tiere wieder ansiedeln, um das Ökosystem wiederherzustellen.

Der Erfolg dieser Bemühungen hängt davon ab, ein Gleichgewicht zwischen Pflanzenfressern und Fleischfressern zu bewahren. Pflanzenfresser beeinflussen das Pflanzenwachstum in der Region, während Raubtiere die Bewegungen der Pflanzenfresser steuern. Diese Interaktion führt zu vielfältigen Landschaften und fördert die Biodiversität.

Länder wie das Vereinigte Königreich, Frankreich, Spanien und die skandinavischen Staaten können ihre Naturschutzziele problemlos mithilfe der Studienrichtlinien erreichen. Anders verhält es sich bei dicht besiedelten Ländern wie Irland, Italien, Belgien, den Niederlanden und Dänemark, die alternative Ansätze verfolgen müssen. Diese könnten die Renaturierung städtischer Gebiete, die Umwandlung ungenutzter Flächen in Naturschutzgebiete oder die Einrichtung kleinerer Schutzgebiete umfassen.

Eichenwälder auf der Iberischen Halbinsel können bei kluger Bewirtschaftung von großem Nutzen sein. Die Studie betont die Dringlichkeit schnellen Handelns und weist darauf hin, dass der Klimawandel in den nächsten 50 Jahren die Eignung dieser Gebiete für die Wiederansiedlung von Wildtieren verändern könnte.

Diese Forschung, unterstützt von Organisationen wie der portugiesischen Stiftung für Wissenschaft und Technologie sowie dem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont Europa der Europäischen Union, bietet einen soliden Plan für die Wiederverwilderung in Europa. Regierungen und Naturschützer müssen schnell handeln, um diese Chancen zu nutzen, bevor der Klimawandel sie schmälert.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1016/j.cub.2024.07.045

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Miguel B. Araújo, Diogo Alagador. Expanding European protected areas through rewilding. Current Biology, 2024; DOI: 10.1016/j.cub.2024.07.045
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