Neuer britischer Justizminister startet Sofortmaßnahmen gegen Gefängnisüberfüllung.

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Hans Meier
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Überfüllte Gefängniszellen mit sichtbaren vergitterten Fenstern.

BerlinDer neue britische Justizminister hat Sofortmaßnahmen angekündigt, um das ernste Problem der überfüllten Gefängnisse zu bekämpfen. Laut den neuesten Zahlen des Justizministeriums liegt die Gefängnispopulation bei 87.505 und wird bis Ende nächsten Jahres voraussichtlich auf 99.300 anwachsen. Dies geschieht trotz sinkender Kriminalitätsraten in den letzten 30 Jahren, so das Institute for Government. Längere Haftstrafen tragen zu diesem Problem bei, da die Bevölkerung härtere Strafen für Verbrechen fordert.

Wachsende Herausforderungen im Gefängnissystem:

  • Die Gefängnisbevölkerung hat sich in den letzten 30 Jahren verdoppelt.
  • Derzeitige Bevölkerungszahl: 87.505; prognostiziert: 99.300 im nächsten Jahr.
  • Nur 4.400 neue Plätze geplant, obwohl 12.000 benötigt werden.
  • Schwere Straftaten werden durch die neuen Maßnahmen nicht beeinflusst.

Öffentliche Sicherheit ist ein wachsendes Anliegen. Familien von Kriminalitätsopfern sind wütend. Farah Naz, die Tante von Zara Aleena, die von jemandem getötet wurde, der kürzlich aus dem Gefängnis entlassen wurde, warnt vor den gefährlichen Auswirkungen auf die öffentliche Sicherheit. Sie betont, dass eine angemessene Überwachung freigelassener Strafgefangener notwendig ist, um weitere Verbrechen zu verhindern.

Der neue Justizminister, James Timpson, fordert eine intensivierte Diskussion über das Gefängnissystem. Er plädiert dafür, sich stärker darauf zu konzentrieren, Gefangenen zu helfen, sich zum Besseren zu verändern. In einem BBC-Interview stellte er die Frage, ob Gefängnisse lediglich schwierige Personen einsperren oder auch denen helfen sollten, die sich verbessern wollen. Er setzt sich für Programme ein, die Häftlingen Ausbildung, Weiterbildung und Suchttherapien anbieten.

Premierminister Keir Starmer, der sich auf einer NATO-Konferenz in den USA befindet, äußerte sich kritisch über den Zustand des Gefängnissystems. Starmer, der früher die Staatsanwaltschaft leitete, bezeichnete die Situation als „schockierend“ und „unverzeihlich“. Er betonte, dass die Krise vorhersehbar war und machte Fahrlässigkeit dafür verantwortlich.

Die kommende Regierung der Labour-Partei steht vor einer schwierigen Aufgabe. Sie muss die Sicherheit der Bevölkerung gewährleisten, gleichzeitig die Resozialisierung der Gefangenen fördern und mit überbelegten Gefängnissen umgehen. Dafür ist eine rasche und tiefgreifende Reform des Systems erforderlich.

Die Ankündigung bezieht sich auf dringende Probleme, jedoch brauchen wir langfristige Lösungen. Die Verbesserung des Bewährungsdienstes und der Nachbetreuung nach der Haft sind gute Schritte. Aber um zukünftige Probleme zu vermeiden, sind grundlegende Veränderungen nötig. Die Debatte darüber, ob Gefängnis der Bestrafung oder der Rehabilitation dienen soll, wird diese Veränderungen maßgeblich beeinflussen.

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