Chinesische Hacker verstärken Angriffe auf taiwanesische Organisationen, berichtet Sicherheitsfirma
BerlinChinesische Hacker erhöhen Angriffe auf taiwanesische Organisationen
Chinesische Hacker-Angriffe auf taiwanesische Organisationen haben zugenommen, berichtete das Cybersicherheitsunternehmen Recorded Future. Das Unternehmen verzeichnete mehr Aktivitäten einer Hackergruppe namens RedJuliett, die 24 Organisationen in Ländern wie Laos, Kenia, Ruanda und Taiwan ins Visier nahm. Auch religiöse Gruppen in Hongkong und Südkorea, eine US-amerikanische Universität und eine Universität in Dschibuti gehörten zu den Zielen der Angreifer.
Wichtige Fakten aus dem Bericht:
- RedJuliett hat über 70 taiwanesische Organisationen ins Visier genommen.
- Zu den Zielen gehören drei Universitäten, ein Unternehmen für Optoelektronik und ein Gesichtserkennungsunternehmen mit Regierungsaufträgen.
- Die Gruppe nutzte eine Sicherheitslücke in der SoftEther-VPN-Software für Unternehmen aus.
- Die eingesetzten Hacking-Methoden sind typisch für staatlich geförderte Gruppen aus China.
Recorded Future vermutet, dass RedJuliett aus Fuzhou, China operiert. Diese Stadt liegt in der südlichen Provinz Fujian, in der Nähe von Taiwan. Das Cybersicherheitsunternehmen geht davon aus, dass aufgrund der geographischen Lage die Stadt wahrscheinlich als Basis für chinesische Geheimdienste dient. Diese Dienste konzentrieren sich vermutlich auf die Informationsbeschaffung über Taiwan.
Laut dem Bericht sucht RedJuliett nach Informationen, um Peking bei Entscheidungen zu den Beziehungen zu Taiwan zu unterstützen. Das chinesische Außenministerium weist dies zurück. Mao Ning, eine Sprecherin, bezeichnete die Behauptungen als unprofessionell und unglaubwürdig.
Microsoft erzielte im letzten August ähnliche Ergebnisse. Sie überwachen dieselbe Gruppe, die sie Flax Typhoon nennen. Microsoft berichtete, dass die Hauptziele taiwanesische Organisationen sind.
Beziehungen zwischen Taiwan und China verschlechtern sich
Die Beziehungen zwischen Taiwan und China haben sich weiter verschärft, nachdem der neue taiwanesische Präsident, Lai Ching-te, gewählt wurde. Peking bezeichnete ihn nach seiner Antrittsrede als „Separatisten“. Lai erklärte, dass Taiwan und China sich gegenseitig nicht kontrollieren. Wie seine Vorgängerin Tsai Ing-wen ist Lai der Ansicht, dass Taiwan bereits ein unabhängiges Land sei.
China wird groß angelegter Cyber-Spionage beschuldigt. Anfang dieses Jahres erklärten die USA und Großbritannien, dass China in eine umfangreiche Cyber-Spionageoperation verwickelt sei. Berichten zufolge seien Millionen von Menschen betroffen. Peking bestreitet diese Vorwürfe und behauptet, China sei selbst ein bedeutendes Ziel von Cyberangriffen.
Recorded Future rät Unternehmen zu verstärkten Sicherheitsmaßnahmen. Sie empfehlen, Schwachstellen zügig zu beheben. Besonders gefährdet sind öffentliche Geräte wie Open-Source-VPNs. Diese Systeme verfügen oft über eingeschränkte Sichtbarkeit und Protokollierungsfunktionen.
RedJuliett wird voraussichtlich weiterhin Cyberangriffe durchführen. Die Gruppe wird wahrscheinlich taiwanesische Regierungsstellen, Universitäten und wichtige Technologieunternehmen ins Visier nehmen. Recorded Future empfiehlt, Software aktuell zu halten, um einige der Risiken zu minimieren.
Weitere Informationen finden Sie im vollständigen Bericht auf der Website von Recorded Future.
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