Forscher entwickeln neuartiges neuronales Interface ohne Schädelöffnung: geringeres OP-Risiko für Patienten
BerlinForscher der Rice University und der University of Texas Medical Branch haben eine neue Methode entwickelt, um mit dem Nervensystem in Kontakt zu treten und dabei chirurgische Risiken zu verringern. Diese Technik, genannt endocisternale Schnittstellen (ECI), ermöglicht es Ärzten, das Gehirn und das Rückenmark durch die Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit (CSF) zu erreichen, ohne den Schädel öffnen zu müssen. Dieser Durchbruch könnte die neurologische Behandlung revolutionieren.
Ärzte können ein einfaches Verfahren zur Lumbalpunktion anwenden, um einen flexiblen Schlauch in die Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit einzuführen. Dieser Schlauch kann gezielt zu bestimmten Bereichen des Gehirns und des Rückenmarks geleitet werden. Diese Methode bietet mehrere deutliche Vorteile.
- Geringe Invasivität, was das Risiko von Komplikationen verringert
- Gleichzeitiger Zugriff auf Gehirn und Rückenmark
- Erweiterter Zugang zu neuronalen Zielen im Vergleich zu herkömmlichen Methoden
Diese neue Methode verwendet Geräte, die von Magnetoelektrizität angetrieben werden und kabellos verbunden sind, wodurch sie weniger invasiv ist. Im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren, bei denen der Schädel geöffnet werden muss, um das Gehirn zu erreichen, gelangt ECI zum Gehirn, indem es dem natürlichen Weg der Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit folgt, und hält den Prozess sicher und unversehrt.
Das Forscherteam testete erfolgreich das ECI an Tieren und zeigte, dass es effektiv funktioniert. Es stellte fest, dass Katheterelektroden direkt in den Ventrikelbereichen des Gehirns und auf dessen Oberfläche platziert werden können, um elektrische Impulse zu liefern. Ein großer Vorteil des ECI ist, dass es im Gegensatz zu anderen Geräten, die über Blutgefäße arbeiten, keine gerinnungshemmenden Medikamente benötigt und nicht durch die Lage der Blutgefäße eingeschränkt ist.
ECI bringt zahlreiche wesentliche Vorteile mit sich. Diese Technologie kann helfen, verschiedene Gehirnerkrankungen mit geringerem Risiko zu behandeln, wodurch sie für mehr Menschen zugänglich wird, die invasive Eingriffe möglicherweise nicht vertragen können. Sie eröffnet neue Therapiemöglichkeiten für Erkrankungen wie Schlaganfall, Epilepsie und andere neurodegenerative Krankheiten.
Forscher sind zuversichtlich, dass ECI die Arbeit mit dem Nervensystem revolutionieren wird. Es könnte eine sicherere und effektivere Methode bieten, um neurologische Erkrankungen zu diagnostizieren, zu bewältigen und zu behandeln. In Zukunft könnte diese Technologie zu einem alltäglichen Werkzeug in der Neurologie werden und die Patientenversorgung verbessern.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1038/s41551-024-01281-9und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Joshua C. Chen, Abdeali Dhuliyawalla, Robert Garcia, Ariadna Robledo, Joshua E. Woods, Fatima Alrashdan, Sean O’Leary, Adam Husain, Anthony Price, Scott Crosby, Michelle M. Felicella, Ajay K. Wakhloo, Patrick Karas, Nicole Provenza, Wayne Goodman, Sameer A. Sheth, Sunil A. Sheth, Jacob T. Robinson, Peter Kan. Endocisternal interfaces for minimally invasive neural stimulation and recording of the brain and spinal cord. Nature Biomedical Engineering, 2024; DOI: 10.1038/s41551-024-01281-9Diesen Artikel teilen