Neue Studie: Prostatakrebsbehandlung mit MRT senkt Nebenwirkungen deutlich
BerlinWissenschaftler des Jonsson Comprehensive Cancer Center der UCLA Health haben bedeutende Fortschritte in der Behandlung von Prostatakrebs mit MRT-geführter SBRT erzielt. Über einen Zeitraum von zwei Jahren folgte eine deutliche Verringerung der langfristigen Nebenwirkungen im Vergleich zur traditionellen CT-geführten Methode.
Präzise Strahlentherapie dank MRT-gestütztem SBRT
Die MRT-unterstützte stereotaktische Bestrahlungstherapie (SBRT) ist bekannt für ihre Genauigkeit. Durch das Echtzeit-Tracking mittels MRT kann die Bestrahlung des Prostatagewebes präziser und zielgerichteter erfolgen. Diese Präzision ist besonders vorteilhaft für Patienten mit lokal begrenztem Prostatakrebs, da sie die Bestrahlung umliegender gesunder Gewebe minimiert. Kleinere Bestrahlungsfelder führen zu besseren Erfahrungen während und nach der Behandlung.
MIRAGE-Studie: MRI-gesteuerte SBRT verbessert Behandlungsergebnisse
Die MIRAGE-Studie, die die Wirksamkeit von MRI-gesteuerter und CT-gesteuerter SBRT verglich, lieferte entscheidende Erkenntnisse, die auf Anpassungen der Standardpraktiken in der Radioonkologie hinweisen. Zu den wichtigsten Ergebnissen gehören:
- 27 % der mit MRI-gesteuerten Verfahren behandelten Patienten berichteten von mäßigen bis schweren Harnproblemen, im Vergleich zu 51 % in der CT-geführten Gruppe.
- Gastrointestinale Beschwerden traten deutlich seltener auf, mit nur 1,4 % in der MRI-geführten Gruppe gegenüber 9,5 % bei CT-gesteuerter Behandlung.
- Zudem wurden Verbesserungen in den Bereichen Darmfunktion und sexuelle Gesundheit festgestellt.
Die Behandlung von Prostatakrebs wird zunehmend effektiver mit weniger belastenden Nebenwirkungen. Der Einsatz von MRT-gestützter Strahlentherapie führt zu weniger Komplikationen, was bedeutet, dass Patienten nach der Behandlung bessere Ergebnisse erzielen können. Beispielsweise treten weniger Harnprobleme auf, sodass Patienten im Alltag weniger Unannehmlichkeiten erleben.
Moderne Technologie ermöglicht es nun, die MRT-gestützte Führung in der Behandlung weit über Prostatakrebs hinaus einzusetzen. Diese Methode minimiert Nebenwirkungen und kann für andere Krebserkrankungen angewendet werden, die präzise Behandlung erfordern. Durch Echtzeitbilder können Ärzte die Behandlungen sofort anpassen und somit individuell auf jeden Patienten zuschneiden.
Mit der fortschreitenden Verbreitung dieser Technologie könnte die MRT-geführte Strahlentherapie zur Standardbehandlung bei verschiedenen Krebserkrankungen werden und nicht mehr nur selten eingesetzt werden. Diese Studie zeigt das Potenzial zur Verbesserung der Patientenprognosen und weist auf zukünftige Fortschritte in der Krebstherapie hin. Es ist entscheidend, dass sowohl Gesundheitsdienstleister als auch Patienten über neue Behandlungsoptionen informiert bleiben, die Wirksamkeit und Lebensqualität in den Vordergrund stellen.
Die Studie wird hier veröffentlicht:
http://dx.doi.org/10.1016/j.eururo.2024.10.026und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet
Amar U. Kishan, James M. Lamb, Holly Wilhalme, Maria Casado, Natalie Chong, Lily Zello, Jesus E. Juarez, Tommy Jiang, Beth K. Neilsen, Daniel A. Low, Yingli Yang, John Neylon, Vincent Basehart, Ting Martin Ma, Luca F. Valle, Minsong Cao, Michael L. Steinberg. Magnetic Resonance Imaging Versus Computed Tomography Guidance for Stereotactic Body Radiotherapy in Prostate Cancer: 2-year Outcomes from the MIRAGE Randomized Clinical Trial. European Urology, 2024; DOI: 10.1016/j.eururo.2024.10.026Diesen Artikel teilen