Studie zeigt: Gletscherbewegung als Frühwarnsystem für nahe gelegene Vulkanausbrüche nutzbar

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Hans Meier
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Gletscher, der neben einem aktiven ausbrechenden Vulkan fließt.

BerlinWissenschaftler haben einen Zusammenhang zwischen der Bewegung von Gletschern und vulkanischer Aktivität entdeckt. Ein Forscherteam aus verschiedenen Ländern fand heraus, dass Gletscher nahe von Vulkanen sich deutlich schneller bewegen als weit entfernt liegende. Diese Erkenntnis könnte dabei helfen, Vulkanausbrüche vorherzusagen und dadurch Sicherheitsmaßnahmen und Warnungen für Anwohner zu verbessern.

Untersuchungen haben Daten von vielen Gletschern weltweit analysiert und herausgefunden, dass sich Gletscher in der Nähe von Vulkanen etwa 50 % schneller bewegen als gewöhnlich. Dieser schnellere Vortrieb wird durch die Hitze der vulkanischen Aktivität verursacht, die das Eis an der Basis der Gletscher schmilzt, wodurch die Reibung verringert und ein leichteres Gleiten ermöglicht wird.

Einige wesentliche Merkmale dieses Phänomens sind:

  • Schnellerer Gletscherfluss wird mit verstärkter geothermischer Erwärmung in Verbindung gebracht.
  • Der erhöhte Schmelzwasserfluss verringert die Reibung zwischen Eis und Fels.
  • Überwachte Gletscher befinden sich in der Nähe bekannter Vulkane wie dem Mt. Rainier und Eyjafjallajökull.

Durch die Untersuchung wird deutlich, dass die Beobachtung der Geschwindigkeit, mit der Gletscher sich bewegen, bei der Überwachung vulkanischer Aktivitäten hilfreich sein kann. In der Vergangenheit erschwerte dickes Eis auf Gletschern die Erkennung von Veränderungen bei Vulkanen. Doch Satelliten, die die Gletscherbewegungen überwachen können, bieten nun die Möglichkeit, Monate vor einem Vulkanausbruch Aktivitäten unter der Oberfläche festzustellen.

Vorhersagen von Vulkaneruptionen können helfen, ihre Gefahren zu verringern. Rasch fließende Gletscher könnten ein frühes Warnsignal sein, das rechtzeitige Evakuierungen ermöglicht. Behörden könnten Flugverbotszonen einrichten oder sich auf mögliche Überschwemmungen und Schlammlawinen vorbereiten, die durch das Schmelzen der Gletscher während einer Eruption entstehen. Diese Maßnahmen im Voraus zu ergreifen, kann Leben retten und Sachschäden minimieren.

Geothermische Prozesse könnten die Bewegung von Gletschern beeinflussen, wie die Studie nahelegt. Dies eröffnet die Möglichkeit, in zukünftigen Forschungen zu untersuchen, wie die Hitze aus dem Erdinneren unter den Gletschern deren Bewegung weltweit beeinflusst. Solche Untersuchungen könnten unser Verständnis von den Vorgängen auf der Erde erweitern.

Diese Entdeckungen verdeutlichen die Verbindung zwischen Gletschern und Vulkanen und sind bedeutsam für das Studium der Glaziovolkanologie. Indem Wissenschaftler unsere Fähigkeit zur Vorhersage von Vulkanausbrüchen verbessern, wollen sie deren Auswirkungen auf Menschen und die Umwelt verringern. Diese Forschung markiert einen wichtigen Fortschritt bei der Anwendung neuer Methoden, um die Sicherheit in vulkannahen Gebieten zu erhöhen.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1038/s43247-024-01826-5

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Joseph Mallalieu, Iestyn D. Barr, Matteo Spagnolo, Donal J. Mullan, Elias Symeonakis, Benjamin R. Edwards, Michael D. Martin. Proximity to active volcanoes enhances glacier velocity. Communications Earth & Environment, 2024; 5 (1) DOI: 10.1038/s43247-024-01826-5
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