Der rätselhafte Gasfluss aus Russland durch die Ukraine nach Europa

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Hans Meier
- in
Pipelines überqueren Grenzen mit der Ukraine und Europa Flagge

BerlinTrotz des Konflikts und der politischen Spannungen zwischen den Ländern wird Gas aus Russland weiterhin durch die Ukraine nach Europa geliefert. Dies erscheint bemerkenswert angesichts der anhaltenden Kämpfe zwischen den beiden Nationen.

Die Messstation Sudzha in der Ukraine ist weiterhin in Betrieb und verarbeitet große Mengen Gas. Am vergangenen Dienstag wurden 42,4 Millionen Kubikmeter Gas erwartet, was dem 30-Tage-Durchschnitt entspricht. Die Ukraine verwaltet die Pipeline und hat sich entschieden, den Gasfluss aus wirtschaftlichen Gründen wie Transitgebühren nicht zu stoppen.

Mehrere Faktoren tragen zu dieser Situation bei:

  • Beständiges Fünfjahresabkommen: Vor dem Krieg unterzeichneten die Ukraine und Russland ein Abkommen, das den Gasfluss bis 2024 sichert. Gazprom erzielt Einnahmen aus dem Gasverkauf, während die Ukraine von Transitgebühren profitiert.
  • Europäische Abhängigkeit: Vor dem Konflikt bezog Europa rund 40% seines Erdgases aus Russland. Trotz Diversifizierungsbestrebungen hängt Europa immer noch von russischem Gas ab, wenngleich der Anteil letztes Jahr auf etwa 15% gesenkt wurde.
  • Milderung der Energiekrise: Europas Umstieg auf alternative Quellen wie Norwegen und die USA war schnell, aber nicht vollständig. Manche Länder, wie Österreich, haben ihre russischen Gasimporte sogar erhöht, was die Schwierigkeit einer vollständigen Diversifizierung verdeutlicht.

Die Europäische Union plant, die Einfuhr von fossilen Brennstoffen aus Russland bis 2027 zu beenden, aber die Fortschritte sind ungleichmäßig. Die hohe Inflation und Lebenshaltungskosten erschweren den vollständigen Umstieg auf alternative Energiequellen. Hohe Energiepreise haben bereits europaweit zu Inflation geführt und die Schwächen der Region offengelegt.

Russisches Gas erreicht Europa weiterhin über verschiedene Wege. Rumänien und Ungarn haben Abkommen mit der Türkei, die Gas aus Russland bezieht. Experten wie Armida van Rijd vom Royal Institute of International Affairs erklären, dass russisches Gas über Aserbaidschan und die Türkei nach Europa geleitet wird. Dies verdeutlicht die komplexen und schwer zu trennenden Energiebeziehungen Europas mit Russland.

Die Zukunft des russischen Gases in Europa ist ungewiss, wird jedoch wahrscheinlich im Laufe der Zeit abnehmen. Europas Pläne, auf dieses Gas zu verzichten, stoßen auf erhebliche Hindernisse, wie interne Meinungsverschiedenheiten und die hohen Kosten alternativer Energiequellen. Diese Situation verdeutlicht umfassendere Abhängigkeiten, die über einfache Lieferketten hinausgehen und die komplexe Natur der globalen Energiepolitik betonen.

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