Revolutionärer Bluttest: verbesserte Behandlung und Früherkennung von Krebs durch flüssige Biopsie

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Ernst Müller
- in
Blutprobe Mikroskop DNA-Strang Krebszellen Nachweis.

BerlinWissenschaftler der Universität Zürich und des Universitätsspitals Zürich haben einen neuen Bluttest entwickelt, der bei Krebsbehandlungen helfen soll. Dieser Test basiert auf der sogenannten flüssigen Biopsie und untersucht Blutproben statt Organ- oder Gewebeproben. Dabei werden DNA-Fragmente im Blut der Patienten sequenziert und analysiert.

Hauptvorteile dieser neuen Methode:

  • Weniger invasiv als Gewebeproben
  • Schneller und praktischer in Krankenhäusern
  • Verringert die Anzahl diagnostischer Eingriffe
  • Möglichkeit zur Früherkennung von Krebsrezidiven

Diese Methode ermöglicht Ärzten, verschiedene Behandlungen effektiver zu bewerten und ihren Erfolg zu überwachen. Sie lässt sich auf die meisten Tumorarten anwenden, erklärt Zsolt Balázs vom UZH Institut für Quantitative Biomedizin.

Ärzte setzen aktuell bildgebende Verfahren und Gewebeproben zur Krebsdiagnose ein. Die neue Methode nutzt jedoch Blutproben, was den Prozess schneller und einfacher macht. Zudem benötigen Patienten weniger Termine und erhalten schneller ihre Ergebnisse.

Die Methode der Flüssigbiopsie kann die Aktivität eines Tumors und dessen Ausbreitung genau bestimmen. Dies ermöglicht es Ärzten, individuelle Behandlungspläne für jeden Patienten zu erstellen. Zsolt Balázs erklärt, dass sie nun schneller und früher erkennen können, wie sich der Krebs entwickelt und wie der Patient auf die Therapie reagiert, einschließlich der Erkennung möglicher Rückfälle.

Forscher untersuchten Blutproben im Labor, um DNA-Fragmente auf Hinweise bestimmter Krebsarten zu überprüfen. Dabei analysierten sie Veränderungen in der Anzahl und Länge dieser Fragmente. Panagiotis Balermpas, Professor an der Abteilung für Radioonkologie am USZ, erklärte, dass diese Methode zwischen weniger aggressivem und aggressiverem metastasierendem Krebs unterscheiden kann. Sie könnte zudem aggressiven Krebs früher als derzeitige Bildgebungstechnologien erkennen.

Die Methode wurde an Patienten getestet, die eine Strahlentherapie erhielten, darunter auch einige mit HPV-positiven Tumoren. Das humane Papillomavirus (HPV) kann Krebs verursachen. Durch die Messung der HPV-DNA-Menge im Blut konnten die Forscher das Tumorwachstum überwachen. Bei Kopf- und Halskrebs stellten sie fest, dass höhere HPV-DNA-Werte auf ein frühes Wiederauftreten des Krebses hindeuten könnten. Dies könnte dann mit einer Immuntherapie behandelt werden.

Wenn ein Tumor metastasiert, verschlechtert sich die Lebensqualität des Patienten. Auch wenn lokale Rückfälle nicht frühzeitig entdeckt werden, nimmt die Lebensqualität des Patienten ab. Panagiotis Balermpas betont die Notwendigkeit einer individuell angepassten Behandlung für jeden Patienten. Dabei ist es wesentlich, alle Therapievorzüge und deren Auswirkungen auf die Lebensqualität sorgfältig abzuwägen.

Diese neue Methode zur Analyse von Blutproben stellt einen großen Fortschritt in der Krebsbehandlung dar. Sie ist weniger schmerzhaft, schneller und präziser, wodurch Ärzte die Behandlungen besser überwachen und anpassen können. Dies führt zu einer verbesserten Versorgung der Patienten.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1016/j.radonc.2024.110364

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Zsolt Balázs, Panagiotis Balermpas, Ivna Ivanković, Jonas Willmann, Todor Gitchev, Asher Bryant, Matthias Guckenberger, Michael Krauthammer, Nicolaus Andratschke. Longitudinal cell-free DNA characterization by low-coverage whole-genome sequencing in patients undergoing high-dose radiotherapy. Radiotherapy and Oncology, 2024; 197: 110364 DOI: 10.1016/j.radonc.2024.110364
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