Durchbruch bei Herzrhythmusstörungen: Neue Behandlungswege entdeckt

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Durch Johannes Müller
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Buntes Herz mit elektrischen Signalen, die den Rhythmus veranschaulichen.

BerlinWissenschaftler haben einen neuen möglichen Ansatz zur Behandlung von Vorhofflimmern (AFib) entdeckt, einem weit verbreiteten und gefährlichen Herzrhythmusproblem. AFib ist für etwa jeden siebten Schlaganfall verantwortlich und erhöht das Risiko schwerer Krankheiten und Todesfälle. Die derzeitigen Behandlungen sind oft unzureichend, was viele Menschen in Gefahr bringt. Bis 2030 wird erwartet, dass weltweit mehr als 12 Millionen Menschen an AFib leiden werden.

Forscher der University of Arizona College of Medicine in Phoenix und UC Davis Health untersuchen spezifische Kaliumkanäle, sogenannte SK-Kanäle, insbesondere den SK2-Subtyp. Sie erforschen, wie dieser Subtyp durch das Lipid PIP2 reguliert wird, das bedeutend für Zellmembranen und entscheidend für verschiedene Signalwege ist. Ihre Ergebnisse zeigen, dass:

  • PIP2 spielt eine zentrale Rolle bei der Regulierung von Herz-Ionenkanälen.
  • Eine gestörte PIP2-Funktion steht im Zusammenhang mit Herzinsuffizienz und bietet neue Einblicke in Herzrhythmusstörungen.
  • Neue strukturelle Erkenntnisse könnten die Entwicklung neuartiger SK2-Inhibitoren vorantreiben.

Das Forscherteam nutzt fortschrittliche Computermodelle, um die Funktionsweise des SK2-Kanals zu untersuchen. Dadurch gewinnen sie tiefere Einblicke in dessen Rolle bei der Entstehung von Vorhofflimmern. Diese Erkenntnisse sind entscheidend, um bessere Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln, zumal SK-Kanal-Hemmer bereits in klinischen Studien getestet werden.

Die Regulierung von Ionenkanälen ist entscheidend, um den normalen Herzrhythmus zu erhalten. Insbesondere die SK-Kanäle sind die einzigen Kaliumkanäle, die bei Herzinsuffizienz vermehrt auftreten und beeinflussen direkt Probleme mit dem Herzrhythmus. Daher eröffnet die Entdeckung, dass PIP2 bei der Regulierung dieser Kanäle eine Rolle spielt, neue Möglichkeiten für Forschung und Entwicklung von Therapien.

Diese Erkenntnisse sind bedeutsam, weil sie sowohl experimentelle als auch computergestützte Methoden kombinieren. Diese Herangehensweise ermöglicht es, verschiedene Subtypen von SK-Kanälen und ihre Wechselwirkungen mit Arzneimolekülen zu untersuchen. Fachleute arbeiten zusammen, um diese wissenschaftlichen Erkenntnisse in wirksame Behandlungen für Vorhofflimmern und andere Herzerkrankungen zu verwandeln.

Diese Studie ist von großer Bedeutung und könnte Ärzten und Wissenschaftlern helfen, effektivere Behandlungsmethoden für Herzrhythmusstörungen zu entwickeln. Die neuen Erkenntnisse könnten die Versorgung von Millionen Menschen weltweit verbessern, die unter diesen Beschwerden leiden.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1073/pnas.2318900121

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Ryan L. Woltz, Yang Zheng, Woori Choi, Khoa Ngo, Pauline Trinh, Lu Ren, Phung N. Thai, Brandon J. Harris, Yanxiao Han, Kyle C. Rouen, Diego Lopez Mateos, Zhong Jian, Ye Chen-Izu, Eamonn J. Dickson, Ebenezer N. Yamoah, Vladimir Yarov-Yarovoy, Igor Vorobyov, Xiao-Dong Zhang, Nipavan Chiamvimonvat. Atomistic mechanisms of the regulation of small-conductance Ca 2+ -activated K channel (SK2) by PIP2. Proceedings of the National Academy of Sciences, 2024; 121 (39) DOI: 10.1073/pnas.2318900121
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