Ein Schritt näher: Fortschritte in Richtung HIV-Impfstoff durch bahnbrechende Forschungsergebnisse

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Johannes Müller
- in
Mikroskop und Impfstofffläschchen mit HIV-Virus-Symbol

BerlinWissenschaftler verschiedener Institutionen, darunter das Scripps Research Institute und das La Jolla Institute for Immunology, haben Fortschritte bei der Entwicklung eines HIV-Impfstoffs erzielt. Ihre Ergebnisse wurden in renommierten Zeitschriften wie Science, Science Immunology und Science Translational Medicine veröffentlicht. Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse.

  • Ein schnell mutierendes Virus erschwert die Entwicklung eines HIV-Impfstoffes.
  • Forscher streben an, Antikörper zu erzeugen, die verschiedene HIV-Stämme bekämpfen können.
  • Die Methode basiert darauf, den Körper zur Bildung breit neutralisierender Antikörper (bnAbs) anzuregen.
  • Jüngste vorklinische Studien zeigen vielversprechende Ergebnisse.

HIV mutiert rasant und erzeugt im selben Körper verschiedene Varianten des Virus. Ziel ist es, einen Impfstoff zu entwickeln, der die Produktion von seltenen Antikörpern auslöst, die gegen viele HIV-Formen wirken.

Die Strategie zielt darauf ab, Immunzellen in bnAbs zu verwandeln. Der menschliche Körper produziert diese Antikörper nur selten auf natürliche Weise. In einer klinischen Studie im Jahr 2022 wurde versucht, B-Zellen, die Vorläufer der bnAbs sind, mit einem speziellen Molekül zu stimulieren. Dieses Molekül bereitet das Immunsystem vor und aktiviert die richtigen Vorläuferzellen.

Allein das Priming reicht nicht aus. Zusätzliche Immunogene sind als Booster notwendig. Diese Booster unterstützen das Immunsystem bei der Bildung von VRC01-Klasse-Antikörpern, die über 90 % der HIV-Stämme neutralisieren, sowie BG18-Klasse-Antikörpern, die Zucker auf dem HIV-Spike-Protein angreifen.

Die Forschung wird durch Kooperationen mit dem Scripps Consortium für HIV/AIDS Impfstoffentwicklung, der Collaboration for AIDS Vaccine Discovery, der Bill & Melinda Gates Stiftung und Moderna ermöglicht.

Eine zweite Studie veränderte Mäuse, damit sie BG18-Vorläufer produzieren. Mit Hilfe von RNA-Technologie wurde dieser Prozess verbessert, wodurch B-Zellen HIV besser erkennen können.

Die vierte Studie nahm das Immunsystem unter die Lupe. Im Zentrum stand die Veränderung der Gene von B-Zellen während einer Impfung in speziellen Bereichen, den sogenannten Keimzentren. Diese Forschung ist entscheidend, um zu lernen, wie die Produktion wirksamer VRC01-Antikörper gesteigert werden kann.

Die vier Studien zeigen, dass es möglich ist, die richtigen Antikörper-Vorläufer zu aktivieren. Sie belegen auch, dass diese Vorläufer in Antikörper umgewandelt werden können, die fähig sind, HIV zu bekämpfen.

Die nächsten Schritte umfassen Phase-1-Studien für die Projekte VRC01 und BG18. Klinische Studien wie IAVI G002, G003 und HVTN144 werden Protein-Injektionen mit zusätzlichen Substanzen und mRNA-Übertragung verwenden. Diese Studien werden dazu beitragen, künftige Bemühungen zur Entwicklung eines HIV-Impfstoffs zu planen.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1126/sciimmunol.adn0622

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Xuesong Wang, Christopher A. Cottrell, Xiaozhen Hu, Rashmi Ray, Maria Bottermann, Paula Maldonado Villavicencio, Yu Yan, Zhenfei Xie, John E. Warner, Jordan Renae Ellis-Pugh, Oleksandr Kalyuzhniy, Alessia Liguori, Jordan R. Willis, Sergey Menis, Sebastian Rämisch, Saman Eskandarzadeh, Michael Kubitz, Ryan Tingle, Nicole Phelps, Bettina Groschel, Sunny Himansu, Andrea Carfi, Kathrin H. Kirsch, Stephanie R. Weldon, Usha Nair, William R. Schief, Facundo D. Batista. mRNA-LNP prime boost evolves precursors toward VRC01-like broadly neutralizing antibodies in preclinical humanized mouse models. Science Immunology, 2024; 9 (95) DOI: 10.1126/sciimmunol.adn0622
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