Philippinisches Gericht stoppt Schließung des kritischen Nachrichtenportals Rappler

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Durch Johannes Müller
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Philippinisches Gerichtsgebäude mit Hammer und Rappler-Logo

BerlinEin Gericht auf den Philippinen hat die Schließung der regierungskritischen Nachrichtenplattform Rappler verhindert, die früheren Präsidenten Rodrigo Duterte kritisiert hatte. Diese Entscheidung gilt als großer Erfolg für die Pressefreiheit in einem Land, das als gefährlich für Journalisten bekannt ist. Rappler, unter der Leitung der Nobelpreisträgerin Maria Ressa, sieht sich zahlreichen gerichtlichen Auseinandersetzungen gegenüber, die viele als politisch motiviert betrachten.

Der ehemalige Präsident Duterte übte häufig Kritik an Medienunternehmen. Rappler wurde beschuldigt, gegen das sogenannte "Anti-Dummy-Gesetz" verstoßen zu haben. Außerdem mussten sie sich mit rechtlichen Problemen wie Cyberverleumdung und anderen Klagen auseinandersetzen.

2015 erhielt Rappler finanzielle Unterstützung von Omidyar Network über philippinische Hinterlegungsscheine. Die Regierung behauptete, dass Omidyar dadurch Rappler kontrolliere, was nach dem Gesetz gegen ausländische Beteiligungen in den lokalen Medien verboten sei. Rappler entgegnete, dass Omidyar keine Kontrolle ausübe, und Omidyar übertrug die Scheine später an Rapplers Mitarbeiter, um das Problem zu lösen.

Im Jahr 2018 entschied das Gericht, dass die Anordnung zur Schließung eine gravierende Machtmissbrauch darstellte. Die Anordnung ignorierte bestehende Regelungen, missachtete frühere Gerichtsentscheidungen und widersprach der Verfassung. Dieser Fall verdeutlicht die größeren Probleme unter der Regierung von Duterte, bei der mehrere Medienunternehmen Angriffen ausgesetzt waren. So wurde beispielsweise ABS-CBN, das größte Fernsehnetzwerk der Philippinen, im Jahr 2020 geschlossen, nachdem ein dem Präsidenten nahestehendes Kongressgremium die Verlängerung der Sendelizenz verweigert hatte.

Duterte und sein Team haben stets bestritten, Journalisten gezielt ins Visier zu nehmen, und betonten, dass die rechtlichen Verfahren gegen Ressa und Rappler nur gewöhnliche Gerichtsangelegenheiten seien. Dennoch kritisierte der ehemalige Präsident oft offen Mediengruppen, die negativ über seine rigorosen Anti-Drogen-Maßnahmen berichteten. Journalisten auf den Philippinen sind zahlreichen Gefahren ausgesetzt, darunter Gewalt und Klagen.

Im Jahr 2009 wurden in der Provinz Maguindanao 58 Menschen, darunter 32 Journalisten, von einer örtlichen politischen Gruppe getötet. Dies war einer der tödlichsten Übergriffe auf Journalisten in der jüngeren Vergangenheit und verdeutlichte die Gefahren für Journalisten aufgrund illegaler Waffen, privater Milizen und schwacher Strafverfolgungsbehörden.

Rappler sieht sich trotz der jüngsten Gerichtsentscheidung weiterhin mit rechtlichen Problemen konfrontiert. Ressa legt gegen ihre Verurteilung wegen Cyber-Verleumdung beim Obersten Gerichtshof Berufung ein, und es gibt einen weiteren anhängigen Fall im Zusammenhang mit dem „Anti-Dummy-Gesetz“. Diese Schwierigkeiten verdeutlichen die harten Bedingungen, unter denen Journalisten in den Philippinen arbeiten, um die Pressefreiheit zu schützen. Die internationale Gemeinschaft beobachtet aufmerksam, da diese Ereignisse Ansichten über Demokratie und Menschenrechte im Land beeinflussen.

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