Syriens Juden besuchen alte Synagoge nach jahrelangem Konflikt

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Johannes Müller
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Außenansicht der alten Jobar-Synagoge mit restaurierten Merkmalen.

BerlinSyrische Juden können nach vielen Jahren des Konflikts wieder die Jobar-Synagoge in Damaskus besuchen. Diese Synagoge, auch als Eliyahu Hanavi bekannt, hat eine bedeutende kulturelle und historische Relevanz. Der erneute Zugang ist ein bedeutsamer Moment für die Gemeinschaft, die viele Schwierigkeiten erlebt hat und deren Mitgliederzahl stark geschrumpft ist.

Die jüdische Gemeinde in Syrien spielte einst eine bedeutende Rolle im Nahen Osten. Über die Jahrhunderte hinweg zogen viele Juden dorthin, darunter auch solche aus Spanien nach der Inquisition und während lokaler Konflikte. Doch im 20. Jahrhundert führten politische Probleme dazu, dass viele syrische Juden in sicherere Länder auswanderten. Die Gründung Israels erschwerte die Situation zusätzlich und führte zu verstärkter Aufmerksamkeit und Vorschriften gegen die Juden in Syrien.

Seit den frühen 1990er Jahren haben sich die Reisebeschränkungen für Juden in Syrien verringert. Doch der aktuelle Bürgerkrieg hat der kleinen jüdischen Gemeinde neue Schwierigkeiten bereitet. Syriens Kulturerbestätten wurden im Krieg beschädigt. Vor dem Konflikt war die Jobar-Synagoge ein aktiver Gebetsort, wurde jedoch im Verlauf der Auseinandersetzungen geplündert und zerstört.

Ermutigende Entwicklungen in Syrien: Die von der islamistischen Gruppe Hayat Tahrir al-Sham geleitete Wiedereröffnung der Synagoge wird von den syrischen Juden als positives Zeichen gewertet. Die Gruppe hat religiöse Freiheit versprochen, doch bleibt die Lage insgesamt instabil. Spannungen bestehen vor allem gegenüber der alawitischen Gemeinschaft. Die jüdische Gemeinschaft ist klein, und ihre langfristige Zukunft in Syrien gilt weiterhin als ungewiss.

Historische Bedeutung der Jobar-Synagoge für syrische Juden

  • Die Jobar-Synagoge ist ein bedeutendes Erbe für die jüdische Gemeinschaft in Syrien.
  • Die Gemeinschaft musste wegen verschiedener geopolitischer Umstände mehrfach auswandern.
  • Die Wiederherstellung religiöser Freiheiten unter der aktuellen syrischen Regierung ist ein hoffnungsvolles Zeichen.
  • Es gibt weiterhin Schwierigkeiten, die jüdischen kulturellen Traditionen zu bewahren.

Im alten Teil von Damaskus sind noch Spuren der jüdischen Geschichte zu entdecken. Die einst belebten Gegenden sind inzwischen ruhig, viele Häuser stehen leer, und Orte wie die Maimonides-Schule zeugen noch von der Vergangenheit. Menschen wie Chamntoub bemühen sich, ihre kulturelle Identität zu bewahren, trotz Herausforderungen wie der Beschaffung koscheren Essens und der Einhaltung religiöser Praktiken unter schwierigen Bedingungen.

Zurückkehren zur Synagoge von Jobar bedeutet nicht nur, Gottesdienste zu besuchen, sondern sich auch mit einem wichtigen Teil der Geschichte zu verbinden. Für ältere Juden in Syrien und diejenigen, die ins Ausland gezogen sind, symbolisiert es Hoffnung und Stärke trotz vieler Herausforderungen. Doch um diese Verbindung lebendig zu halten, ist kontinuierliche Unterstützung und Zusammenarbeit von jüdischen Gruppen und Gemeinschaften weltweit erforderlich.

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