Neue Studie: Junge Sternhaufen in einer Galaxie des frühen Universums entdeckt

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Ernst Müller
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"Uralte Galaxie mit hellen Sternhaufen im Weltraum"

BerlinDie Erforschung entfernter Galaxien ermöglicht Einblicke in das frühe Universum. Wissenschaftler haben in einer weit entfernten Galaxie namens SPT0615-JD junge Sternhaufen entdeckt. Das Licht dieser Galaxie benötigte 460 Millionen Jahre, um uns nach dem Urknall zu erreichen.

Wichtige Erkenntnisse der Studie:

  • Entdeckung von fünf jungen massereichen Sternhaufen
  • Verwendung von Gravitationslinsen zur Vergrößerung der Galaxie
  • Diese Haufen entstanden innerhalb von 50 Millionen Jahren
  • Die Sternhaufen weisen eine höhere Sterndichte auf als ihre lokalen Gegenstücke

Astronomen nutzten das James Webb Weltraumteleskop (JWST), um feinere Details als je zuvor zu beobachten. Die Nahinfrarotkamera (NIRCam) am JWST machte hochauflösende Aufnahmen. Diese Bilder zeigten den Cosmic Gems Arc in unvergleichlicher Detailtreue. Das Licht der Galaxie wurde durch eine Gravitationslinse geleitet, was eine detaillierte Untersuchung ermöglichte.

Die Studie wurde von Dr. Angela Adamo von der Universität Stockholm geleitet. Sie war überwältigt, als sie die Bilder des JWST zum ersten Mal sah. Die Forscher entdeckten fünf junge, riesige Sternhaufen, die zuvor noch nie gesichtet worden waren.

Gravitationslinsen spielten eine entscheidende Rolle. Dieser Effekt tritt auf, wenn ein massereiches Objekt Licht ablenkt. Dadurch konnten Astronomen winzige Strukturen in einer fernen Galaxie erkennen. Die Sternhaufen in dieser Galaxie enthalten drei Mal mehr Sterne als typische Sternhaufen in unserem lokalen Universum.

Die Epoche der Reionisation (EoR) war ein entscheidender Moment in der Geschichte des Universums, der innerhalb der ersten Milliarde Jahre nach dem Urknall stattfand. In dieser Zeit verwandelte sich das Universum von einem mit neutralem Wasserstoffgas gefüllten Raum in einen vollständig ionisierten Zustand. Frühzeitige Galaxien wie der Cosmic Gems Arc waren verantwortlich für diese Veränderung. Die Untersuchung dieser Galaxien ist entscheidend, um die frühen Ereignisse im Universum zu verstehen.

Sternhaufen spielen eine entscheidende Rolle bei der Sternentstehung in Galaxien. Sie können klein sein oder Millionen von Sternen enthalten. Wie sich Kugelsternhaufen bilden, ist seit langem ein Rätsel. Neue Beobachtungen der Cosmic Gems Arc liefern uns neue Informationen. Diese Haufen sind jung und groß, aber kleiner als Kugelsternhaufen. Möglicherweise wachsen sie zu Kugelsternhaufen heran.

Dr. Adélaïde Claeyssens, eine Mitautorin, betonte, dass die fortschrittlichen Fähigkeiten des JWST diese Entdeckung ermöglichten. Das Team untersuchte 97 % der Geschichte des Universums durch die Analyse dieser Galaxie. Die Cluster in dieser jungen Galaxie entstanden erst kürzlich, in den letzten 50 Millionen Jahren.

Das Forschungsteam wird auf ihren bisherigen Erkenntnissen aufbauen, indem sie weitere ähnliche Galaxien untersuchen. Sie haben mehr Zeit mit dem JWST, um die Cosmic Gems Arc genauer zu betrachten. Dr. Larry Bradley, ein Mitautor, betont, dass spektroskopische Beobachtungen entscheidend sind, um zu verstehen, wie Sterne entstehen.

Das Studium von Sternhaufen in frühen Galaxien hilft uns, den Ursprung von Kugelsternhaufen und den Beginn kosmischer Ereignisse besser zu verstehen. Die Entdeckung des Cosmic Gems Arc ist hierbei von großer Bedeutung, da sie uns Einblicke in die frühen Entwicklungsstadien von Galaxien gewährt.

Die Untersuchung wurde in der Zeitschrift Nature veröffentlicht und liefert wertvolle Erkenntnisse darüber, wie Sterne und Galaxien im frühen Universum entstanden sind.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1038/s41586-024-07703-7

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Angela Adamo, Larry D. Bradley, Eros Vanzella, Adélaïde Claeyssens, Brian Welch, Jose M. Diego, Guillaume Mahler, Masamune Oguri, Keren Sharon, Abdurro’uf, Tiger Yu-Yang Hsiao, Xinfeng Xu, Matteo Messa, Augusto E. Lassen, Erik Zackrisson, Gabriel Brammer, Dan Coe, Vasily Kokorev, Massimo Ricotti, Adi Zitrin, Seiji Fujimoto, Akio K. Inoue, Tom Resseguier, Jane R. Rigby, Yolanda Jiménez-Teja, Rogier A. Windhorst, Takuya Hashimoto, Yoichi Tamura. Bound star clusters observed in a lensed galaxy 460 Myr after the Big Bang. Nature, 2024; DOI: 10.1038/s41586-024-07703-7
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