Neue Forschung zeigt Schwäche bei resistenten Bakterien: Durchbruch gegen Pseudomonas aeruginosa entdeckt

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Durch Klaus Schmidt
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Bakterien mit geschwächtem Biofilm hinter Antibiotika.

BerlinWissenschaftler haben einen Weg gefunden, um antibiotikaresistente Bakterien zu bekämpfen. Pseudomonas aeruginosa ist ein hartnäckiges Bakterium, das in Erde, Wasser und Krankenhäusern vorkommt und auf viele Antibiotika nicht anspricht. Forscher der Universität Süddänemark haben eine Methode entwickelt, um die Abwehrmechanismen dieser Bakterien zu schwächen, und ihre Ergebnisse im Fachjournal Microbiology Spectrum veröffentlicht.

Die Hauptentdeckung betrifft das Biofilm der Bakterien, welches die Bakterien schützt und es Antibiotika erschwert, sie zu erreichen. Forscher fanden einen Weg, die Biofilmbildung zu reduzieren, indem sie mit drei neuen Genen in einem Labostamm von P. aeruginosa arbeiteten. Als sie die Aktivität dieser Gene verstärkten, produzierten die Bakterien weniger Biofilm.

Pseudomonas aeruginosa ist widerstandsfähig gegen viele Antibiotika und wird häufig in Krankenhäusern gefunden, wo Menschen ein schwaches Immunsystem haben. Forscher haben drei neue Gene entdeckt, die die Bildung von Biofilmen reduzieren, was zu neuen Behandlungsmöglichkeiten führen könnte.

Die wesentliche Entdeckung ist, dass diese Gene im Kern-Genom von P. aeruginosa vorkommen, was bedeutet, dass sie in allen Stämmen dieses Bakteriums vorhanden sind. Indem man diese Gene ins Visier nimmt, könnte man Biofilme in jedem Stamm reduzieren und damit die Wirksamkeit von Antibiotika verbessern.

Bakterien können sich anpassen und Antibiotika widerstehen, aber ihre wesentlichen Gene bleiben unverändert. Diese essenziellen Gene sind daher gute Ansatzpunkte für Behandlungen.

Die Forscher erhöhten die Aktivität bestimmter Gene, um Biofilm zu reduzieren. Sie stellten fest, dass auch Zellwandstress diesen Rückgang natürlich auslösen kann. Durch das Einwirken auf die Zellwand verringert sich der Biofilm, wodurch Antibiotika die Bakterien leichter erreichen können.

Derzeit setzen Ärzte selten Medikamente ein, die gezielt die Zellwand von P. aeruginosa angreifen. Diese Studie zeigt jedoch, dass solche Medikamente hilfreich sein könnten. Sie könnten die Bildung von Biofilmen reduzieren und die Wirksamkeit der aktuellen Antibiotika verbessern.

Um Bakterien effektiv zu bekämpfen, müssen wir die Unterschiede zu menschlichen Zellen ins Auge fassen. Obwohl sich bakterielle und menschliche Zellen in einigen Aspekten ähneln, ist es wichtig, dass Antibiotika menschliche Zellen nicht schädigen. Da die Zellwand von Bakterien sich von der menschlichen Zellwand unterscheidet, bietet sie ein ausgezeichnetes Ziel für Antibiotika.

Wissenschaftler finden ständig neue Wege, resistente Bakterien zu bekämpfen. Diese Entdeckung könnte zu neuen Behandlungen führen und helfen, Infektionen zu heilen, die derzeit schwer zu behandeln sind. Die Studie zeigt, dass selbst starke Bakterien wie P. aeruginosa Schwächen haben. Wenn man diese Schwächen gezielt angreift, könnte es einfacher werden, bakterielle Infektionen zu bekämpfen.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1128/spectrum.03875-23

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Magnus Z. Østergaard, Flemming D. Nielsen, Mette H. Meinfeldt, Clare L. Kirkpatrick. The uncharacterized PA3040-3042 operon is part of the cell envelope stress response and a tobramycin resistance determinant in a clinical isolate of Pseudomonas aeruginosa. Microbiology Spectrum, 2024; DOI: 10.1128/spectrum.03875-23
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