Blitze stören Elektronen im All: Neue Verbindung zwischen Wetter auf der Erde und im Weltraum entdeckt

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Durch Ernst Müller
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Blitz schlägt ein, Elektronen zerstreuen sich im Raum.

BerlinForscher der Universität von Colorado Boulder haben eine neue Verbindung zwischen dem Wetter auf der Erde und dem Weltraumwetter entdeckt. Sie fanden heraus, dass Gewitter auf der Erde die Strahlungsgürtel um unseren Planeten beeinflussen können. Diese Stürme sind in der Lage, hochenergetische Elektronen aus dem inneren Strahlungsgürtel zu verdrängen, einer Zone rund um die Erde voller geladener Teilchen. Diese Entdeckung könnte dazu beitragen, Satelliten und Astronauten vor gefährlicher Strahlung im All zu schützen.

Das Magnetfeld der Erde erzeugt den inneren Strahlungsgürtel, in dem geladene Partikel von der Sonne gehalten werden. Bei einem Blitz werden Radiowellen in diese Gürtel gesendet, was die Elektronen stört. Diese Störung führt dazu, dass die Elektronen zur Erde fallen, ein Vorgang, der als „blitzinduzierte Elektronenpräzipitation“ bekannt ist.

Wichtige Punkte beachten: Hochenergetische Elektronen im inneren Strahlungsgürtel können Satelliten beschädigen und die chemische Zusammensetzung der Atmosphäre verändern. Im Allgemeinen ist der innere Gürtel jedoch stabil und enthält Elektronen mit geringerer Energie.

Forscher analysierten Daten des NASA-Satelliten SAMPEX und entdeckten 45 Anstiege von hochenergetischen Elektronen zwischen 1996 und 2006. Einige dieser Anstiege traten unmittelbar nach Blitzeinschlägen in Nordamerika auf. Dies deutet darauf hin, dass das Erdklima und das Weltraumwetter stärker miteinander verbunden sein könnten, als bislang angenommen.

Radio Waves from Earth Influence Electrons in Inner Radiation Belt

Nach einem Blitzschlag beeinflussen Radiowellen von der Erde die Elektronen im inneren Strahlungsgürtel. Diese Elektronen bewegen sich schnell zwischen den Erdhalbkugeln und gelangen bei jedem Durchgang teilweise in unsere Atmosphäre. Dieser Vorgang kann häufiger stattfinden, wenn die Sonnenaktivität hoch ist, da die Sonne viele energiereiche Elektronen freisetzt.

Wissenschaftler untersuchen diese Ereignisse, um festzustellen, wann sie eintreten könnten. Diese Erkenntnisse können dabei helfen, Menschen und Ausrüstung im Weltraum zu schützen. Ein besseres Verständnis dieser Elektronenschübe kann die Funktion von Satelliten verbessern und die Sicherheit von Astronauten erhöhen. Forscher möchten weiter untersuchen, wie häufig und unter welchen Bedingungen diese Ereignisse auftreten. Diese Studien helfen uns, mehr über die Wechselwirkungen zwischen dem Wetter der Erde und dem Weltraum zu lernen und ermöglichen eine effizientere Verwaltung der Raumfahrttechnologie.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1038/s41467-024-53036-4

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Max Feinland, Lauren W. Blum, Robert A. Marshall, Longzhi Gan, Mykhaylo Shumko, Mark Looper. Lightning-induced relativistic electron precipitation from the inner radiation belt. Nature Communications, 2024; 15 (1) DOI: 10.1038/s41467-024-53036-4
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