Adaptive PARP-Therapie bietet personalisierte Behandlung für widerstandsfähigen Eierstockkrebs, zeigt neue Studie

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Klaus Schmidt
- in
DNA-Strang mit Pillen und Eierstockkrebszellen.

BerlinEierstockkrebs wird häufig erst spät entdeckt, was die Behandlung erschwert. Patienten entwickeln schnell eine Resistenz gegen herkömmliche Therapien. Selbst bei intensiver Behandlung kehrt der Krebs oft zurück. Deshalb braucht es dringend neue Ansätze, um diese Krankheit effektiv zu bekämpfen.

PARP-Inhibitoren bieten eine neue Behandlungsoption. Sie zielen auf spezifische DNA-Reparaturmechanismen in Krebszellen ab. Allerdings gehen damit auch Herausforderungen einher:

  • Nebenwirkungen
  • Aufkommende Arzneimittelresistenz

Forscher des Moffitt Cancer Centers haben eine neue adaptive Therapie entwickelt, die die Erhaltungstherapie mit PARP-Inhibitoren verbessern könnte. Ihre Studie ist als Titelartikel in der Ausgabe vom 19. Juni von Cell Systems hervorgehoben.

PARP-Hemmer hindern ein Protein daran, beschädigte DNA zu reparieren. Dadurch wird verhindert, dass sich Krebszellen nach einer Chemotherapie erholen, was zu ihrem Absterben führt. Übliche Dosierungsmethoden nutzen die höchste verträgliche Menge, was jedoch oft starke Nebenwirkungen verursacht und eine Reduzierung der Dosis erfordert, wodurch die Behandlung an Wirksamkeit verliert.

Moffitt-Forscher nutzten Labortests und mathematische Modelle, um verschiedene Methoden zur Anpassung von Medikamentendosen zu vergleichen. Sie entwickelten ein Modell, um verschiedene Zeitpläne für Dosisänderungen zu testen. Es zeigte sich, dass eine Anpassung der Dosen basierend auf der Reaktion des Tumors effektiver ist als das vollständige Aussetzen der Behandlung.

Das Forscherteam nutzte Zeitraffer-Mikroskopie, um Eierstockkrebszellen zu untersuchen und deren Reaktionen auf verschiedene Behandlungspläne zu analysieren. Die Ergebnisse zeigten, dass eine fortlaufende Anpassung der Dosierung effektive Kontrolle über den Tumor ermöglichte und dabei wesentlich weniger Medikamente benötigt wurden als bei herkömmlichen Methoden.

Experimente an lebenden Organismen bestätigten die Richtigkeit dieser Ergebnisse und bewiesen, dass die adaptive Methode auch in der Praxis funktioniert.

Die Studie wurde vom Nationalen Krebsinstitut und dem Moffitt Center of Excellence für Evolutionäre Therapie unterstützt.

Die bisherigen Ergebnisse sind vielversprechend, aber die Forschung ist noch nicht abgeschlossen. Das Team arbeitet daran, die adaptiven Therapiemethoden zu bestätigen und zu verbessern. Durch wiederholtes Testen und die Kombination verschiedener Forschungsbereiche hoffen sie, bessere Behandlungsstrategien gegen Krebs zu entwickeln.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1016/j.cels.2024.04.003

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Maximilian A.R. Strobl, Alexandra L. Martin, Jeffrey West, Jill Gallaher, Mark Robertson-Tessi, Robert Gatenby, Robert Wenham, Philip K. Maini, Mehdi Damaghi, Alexander R.A. Anderson. To modulate or to skip: De-escalating PARP inhibitor maintenance therapy in ovarian cancer using adaptive therapy. Cell Systems, 2024; 15 (6): 510 DOI: 10.1016/j.cels.2024.04.003
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