Muslim-Mob in Pakistan lyncht Mann nach Blasphemie-Vorwürfen und brennt Polizeistation nieder

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Durch Klaus Schmidt
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Verbrannte Polizeiwachenruinen mit aufsteigendem Rauch

BerlinIn Pakistan griff eine Gruppe von Menschen eine Polizeiwache an und tötete einen Mann, weil sie ihn der Blasphemie beschuldigten.

Wir wissen nicht, ob die Angreifer bereits festgenommen wurden. In Pakistan werden Menschen oft der Blasphemie beschuldigt, was zu schweren Strafen bis hin zur Todesstrafe führen kann. Menschenrechtsgruppen, sowohl lokale als auch internationale, weisen darauf hin, dass diese Anschuldigungen oft missbraucht werden. Sie werden häufig genutzt, um religiöse Minderheiten zu bedrohen oder persönliche Fehden auszutragen.

Gewalt im Zusammenhang mit Blasphemie ist seit Langem ein ernsthaftes Problem in Pakistan. Kürzlich ereignete sich ein weiterer Vorfall.

Ein Mob hat in der Provinz Punjab einen christlichen Mann attackiert. Der 72-jährige Nazir Masih wurde beschuldigt, Seiten des Korans entweiht zu haben. Dabei erlitt er Verletzungen und verstarb später in einem Krankenhaus.

Diese gewaltsamen Reaktionen verdeutlichen ernsthafte Probleme im Land. Viele sind der Meinung, dass die Blasphemiegesetze dazu genutzt werden, Menschen zu unterdrücken. Oft werden diese Gesetze für persönliche Vorteile oder zur Beilegung von Streitigkeiten missbraucht. Dies erzeugt Angst unter den religiösen Minderheiten in Pakistan.

Diese Vorfälle setzen das Gerichtssystem stark unter Druck. Das Gesetz besagt, dass jeder, der eines Verbrechens beschuldigt wird, vor Gericht gestellt werden muss. Doch manchmal nehmen Menschen das Gesetz in die eigenen Hände, was oft zu sehr traurigen Ergebnissen führt. Dies schwächt das Rechtssystem und schafft ein ständiges Gefühl von Angst und Gewalt.

In den letzten Jahren haben einige Fälle weltweite Aufmerksamkeit erregt. Zum Beispiel wurde 2010 die Christin Asia Bibi wegen Blasphemie zum Tode verurteilt. Sie verbrachte acht Jahre in der Todeszelle, bis der Oberste Gerichtshof sie von allen Anklagen freisprach. Ihr Fall machte die Probleme des Blasphemiegesetzes sichtbar und löste weltweite Diskussionen und Kritik aus.

Blasphemievorwürfe betreffen auch Muslime. Im Jahr 2011 wurde der Gouverneur von Punjab, Salmaan Taseer, von seinem Leibwächter ermordet, weil er den Missbrauch der Blasphemiegesetze kritisiert und Reformen gefordert hatte. Seine Ermordung verdeutlicht, wie gefährlich es ist, sich gegen diese Gesetze auszusprechen.

Die pakistanische Regierung steht unter Druck. Menschenrechtsorganisationen fordern Reformen und einen besseren Schutz für Minderheiten. Gleichzeitig lehnen konservative Gruppen Änderungen an den Blasphemiegesetzen ab.

Pakistan muss ernsthaft über eine Reform seines Gerichtswesens und seiner Polizei nachdenken. Ohne Veränderungen werden die Blasphemiegesetze weiterhin missbraucht, um Menschen ungerecht zu verfolgen. Die Welt kritisiert Pakistan oft dafür, aber wirkliche Veränderungen müssen aus dem Land selbst kommen.

Behörden müssen Blasphemievorwürfe gesetzlich regeln und die Beschuldigten vor gewalttätigen Menschenmengen schützen. Solange diese Maßnahmen nicht ergriffen werden, bleiben Blasphemiebeschuldigungen ein großes Problem in Pakistan.

Das jüngste Ereignis verdeutlicht das Schadenspotential von falschen Blasphemievorwürfen. Wir müssen jetzt handeln, um weitere Gewalt zu verhindern und die Rechte aller zu schützen.

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