„Sie ließen mich nicht gehen“: Japanische Arbeitnehmer wenden sich an Kündigungsagenturen
In Japan gewinnen Kündigungsagenturen an Beliebtheit laut WSJ. Diese Agenturen unterstützen Menschen dabei, ihren Job zu kündigen, indem sie den gesamten Kündigungsprozess für sie übernehmen. Dieser Trend wächst, da immer mehr Arbeitnehmer nach Möglichkeiten suchen, ihre Anstellung zu beenden, ohne direkt mit ihren Arbeitgebern in Kontakt treten zu müssen.
Immer mehr japanische Arbeitnehmer nutzen sogenannte Kündigungsagenturen. Diese Agenturen unterstützen Menschen dabei, ihre Jobs zu verlassen, ohne direkt mit ihren Vorgesetzten kommunizieren zu müssen. Viele entscheiden sich für diesen Weg, da sie am Arbeitsplatz Stress oder Belästigung erfahren. Häufig haben Arbeitnehmer Angst davor, zu kündigen. Einige Arbeitgeber nehmen Kündigungsschreiben nicht einfach an.
Eine aktuelle Studie zeigt, dass jeder sechste Arbeitnehmer in Japan Unternehmen in Anspruch nimmt, die ihnen beim Kündigen ihrer Jobs helfen. Hier sind einige Gründe dafür:
- Angst vor der Reaktion des Arbeitgebers
- Herausfordernde Arbeitsumgebungen
- Die Überzeugung, dass sie einen Ersatz finden müssen
Shinji Tanimoto von Momuri, einer Agentur in Tokio, berichtet, dass ihre Dienstleistungen sehr gefragt sind. Kunden klagen über Probleme wie unbezahlte Überstunden, niedrige Löhne und verbale Misshandlungen. Arbeitgeber zögern oft, Arbeitnehmer leicht gehen zu lassen, da ein Mangel an Arbeitskräften besteht. Aufgrund der niedrigen Geburtenrate und der alternden Bevölkerung in Japan benötigen Unternehmen dringend Mitarbeiter. Mehr Arbeitgeber bemühen sich nun intensiv, ihre Angestellten zu halten.
Wandel in der Arbeitskultur unter jüngeren Generationen
Die Arbeitskultur in Japan befindet sich im Wandel. Jüngere Arbeitnehmer entfernen sich von der herkömmlichen Arbeitsethik. Viele von ihnen streben ein besseres Gleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben an, insbesondere seit Beginn der COVID-19-Pandemie. Durch das Arbeiten von zu Hause während der Pandemie haben viele Menschen überdacht, was ihnen wirklich wichtig ist.
Mari, 25 Jahre alt, hat mit Unterstützung einer Kündigungsagentur ihren Job verlassen, da sie dort schikaniert wurde. Ihr Chef verhielt sich bedrohlich und das Arbeitsumfeld war sehr unangenehm. Nach ihrem Ausscheiden fühlte sie sich deutlich besser und ihre psychische Gesundheit verbesserte sich. Viele junge Arbeitnehmer, wie Mari, ziehen persönliches Glück der Loyalität zu einem Job vor.
Momuri ist ein Unternehmen, das Menschen dabei unterstützt, ihren Job zu kündigen. Sie verwalten jährlich Tausende von Kündigungen und haben eine makellose Erfolgsbilanz. Kunden zahlen eine Gebühr und Momuri übernimmt den gesamten Kündigungsprozess. Dieser Service ist bei Arbeitnehmern aller Altersgruppen und Berufsebenen sehr beliebt.
Einfluss auf Arbeitgeber und zukünftige Arbeitstrends
Arbeitgeber reagieren unterschiedlich auf diesen Trend. Einige entschuldigen sich und bemühen sich, weitere Kündigungen zu verhindern. Andere akzeptieren die Kündigungen, ohne am Arbeitsplatz etwas zu ändern. Einige wenige verhalten sich feindselig, wenn Agenturen sie kontaktieren, was oft die Entscheidung der Mitarbeiter, das Unternehmen zu verlassen, bestärkt.
Agenturen nutzen Messaging-Apps zur Entgegennahme von Beratungsanfragen. Nach Wochenenden und Feiertagen steigt oft die Zahl der Anfragen, da die Menschen in dieser Zeit über ihre Lebensentscheidungen nachdenken.
Immer mehr Arbeitnehmer kündigen ihre Jobs, was Unternehmen dazu veranlassen könnte, ihre Betriebsweise zu überdenken. Viele junge Arbeitnehmer wünschen sich flexible Arbeitszeiten und ein angenehmes Arbeitsumfeld. Sie legen großen Wert auf mentale Gesundheit und Familienzeit. Um diese jungen Arbeitskräfte zu halten und anzuziehen, müssen sich Unternehmen möglicherweise anpassen.
Kündigungsagenturen in Japan unterstützen Arbeitnehmer dabei, ungewollte Jobs zu verlassen. Sie bieten eine sichere und effektive Möglichkeit für Arbeitnehmer, um voranzukommen. Dies zeugt von einem Wandel hin zu einer ausgeglicheneren Sichtweise auf Arbeit in Japan.
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