Hunderte japanische Verteidigungsoffizielle wegen Geheimdatenskandal diszipliniert

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Hans Meier
- in
Gebäude des Verteidigungsministeriums mit Warnschildern und Datenverletzung.

BerlinJapan bestraft Hunderte von Verteidigungsbeamten wegen unsachgemäßer Handhabung geheimer Daten und anderer Verfehlungen. Eine Untersuchung ergab, dass auf 38 Zerstörern und U-Booten geheime Informationen nicht ordnungsgemäß verwaltet wurden. Auch wenn keine sensiblen Informationen außerhalb des Militärs gelangt sind, verdeutlicht dies größere Probleme innerhalb der Organisation.

Hauptergebnisse der Untersuchung:

  • Fehlmanagement von klassifizierten Daten auf 38 Zerstörern und U-Booten
  • Keine Lecks von sensiblen Informationen
  • Ungeprüftes Personal regelmäßig für vertrauliche Aufgaben eingesetzt
  • 218 Personen disziplinarisch belangt

Der japanische Verteidigungsminister Minoru Kihara erklärt, dass das Problem auf mangelnde Disziplin in der Organisation zurückzuführen ist. Er wies darauf hin, dass Personen ohne entsprechende Sicherheitsfreigaben oft Aufgaben mit sensiblen Informationen erhielten. Dies ist für Japan peinlich und könnte seinem Ruf als vertrauenswürdiger Verteidigungspartner schaden. Japan intensiviert nun seine militärische Zusammenarbeit mit Ländern wie den USA, Australien und Großbritannien.

In diesem Jahr hat Japan ein neues Gesetz verabschiedet, um die Vorschriften für den Umgang mit sensiblen Informationen zu verschärfen. Außerdem gibt es Pläne, die Cybersicherheit weiter zu verbessern. Kihara verzichtet auf sein Gehalt für einen Monat, um Verantwortung zu übernehmen, bleibt jedoch im Amt, um die Organisation zu verbessern.

Japans aktueller 548-seitiger Verteidigungsbericht warnt vor einer sich verschlechternden Sicherheitslage. Der Bericht hebt Bedrohungen hervor wie die zunehmenden Spannungen zwischen China und Taiwan sowie Nordkoreas fortschreitende Raketen- und Nuklearfähigkeiten. Die Bedenken sind besonders groß, weil Japan nahe an Taiwan liegt; die westlichste Insel Japans, Yonaguni, ist nur 110 Kilometer von Taiwan entfernt.

Von den 218 sanktionierten Personen:

  • Wurden 11 leitende Beamte entlassen
  • 2 wurden degradiert
  • Dutzende suspendiert
  • 14 erhielten Gehaltskürzungen
  • Etwa die Hälfte wurde verwarnt

Der Chef der Maritimen Selbstverteidigungsstreitkräfte, Admiral Ryo Sakai, tritt wegen Verfehlungen zurück. Akira Saito, derzeit Befehlshaber der Selbstverteidigungsflotte, wird am 19. Juli seine Nachfolge antreten.

Japan bemüht sich, den Schaden einzudämmen und seine internationalen Partner zu beruhigen. Dieser Schritt kommt angesichts der in ihrem Verteidigungsweißbuch dargelegten Sicherheitsprobleme zur Unzeit. Das Land sieht sich äußeren Bedrohungen und internen Schwächen gegenüber. Diese Maßnahme ist Japans Versuch, die Sicherheit zu verbessern. Es bleibt abzuwarten, ob diese Aktionen das Vertrauen im In- und Ausland wiederherstellen können.

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