Irans Präsidentschaftskandidaten debattieren Wirtschaftspolitik vor der Wahl am 28. Juni

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Hans Meier
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Debattenpult mit iranischer Flagge und Wirtschaftssymbolen.

BerlinIran bereitet sich auf die Präsidentschaftswahl am 28. Juni vor. Diese Wahl findet inmitten hoher Spannungen statt. Das iranische Atomprogramm schreitet schnell voran. Zudem liefert Iran Waffen an Russland im Ukraine-Krieg und unterdrückt die Opposition im eigenen Land. Auch die Unterstützung für Milizgruppen im Nahen Osten, wie die Huthi-Rebellen im Jemen, sorgt für Aufmerksamkeit.

Hier sind die sechs wichtigsten Kandidaten:

  • Mohammad Bagher Qalibaf, 62 Jahre alt, ehemaliger Bürgermeister von Teheran mit Verbindungen zur Revolutionsgarde.
  • Masoud Pezeshkian, 69 Jahre alt, Abgeordneter und Herzchirurg, der von einigen Reformbefürwortern unterstützt wird.
  • Amir Hossein Qazizadeh Hashemi, 53 Jahre alt, Vizepräsident Irans.
  • Ali Reza Zakani, 58 Jahre alt, derzeitiger Bürgermeister von Teheran.
  • Saeed Jalili, 58 Jahre alt, Mitglied des Obersten Nationalen Sicherheitsrates.
  • Mostafa Pourmohammadi, 64 Jahre alt, ehemaliger Innenminister.

Pezeshkian ist der einzige moderate Kandidat. Er bezeichnet die Sanktionen als ernstes Problem und will die Internetbeschränkungen verringern. Der Iran blockiert aus Sicherheitsgründen große soziale Medienplattformen wie Facebook, X und Instagram. Außerdem erhält er Unterstützung von pro-reformistischen Persönlichkeiten wie dem ehemaligen Präsidenten Mohammad Khatami und dem ehemaligen Außenminister Mohammad Javad Zarif.

Alle Kandidaten versprechen, die iranische Währung, den Rial, zu stärken. Der Rial ist auf 580.000 pro Dollar gefallen, ein deutlich schlechterer Wert im Vergleich zu 32.000 pro Dollar im Jahr 2015, als der Iran ein Nuklearabkommen abschloss. Keiner der Kandidaten erwähnt das Nuklearabkommen. Über wichtige Angelegenheiten wie die Nuklearpolitik entscheidet der Oberste Führer Ayatollah Khamenei.

Qalibaf verspricht, den Armen zu helfen und die Wirtschaft zu verbessern. Er plant, die Sanktionen durch Diplomatie zu beenden. Vizepräsident Qazizadeh Hashemi, Teherans Bürgermeister Zakani und das Mitglied des Obersten Nationalen Sicherheitsrats Jalili kandidieren ebenfalls. Auch der Geistliche Mostafa Pourmohammadi, der in Präsident Hassan Rouhanis Kabinett war, ist ein Kandidat.

Die Wahl ist aufgrund der innen- und außenpolitischen Probleme des Iran von großer Bedeutung. Die Wirtschaft ist durch Sanktionen geschwächt und die Währung verliert an Wert. Kandidaten, die Reformen befürworten, haben wenig Einfluss. Ein Beispiel dafür ist Pezeshkian, dessen Stimmen in Tabriz in den letzten acht Jahren von 36% auf 24% gesunken sind.

Raisi hat die letzte Wahl 2021 gewonnen, bei der nur sehr wenige Menschen abgestimmt haben – die niedrigste Wahlbeteiligung in der Geschichte der Islamischen Republik. Auch bei der diesjährigen Wahl könnte die Teilnahme gering ausfallen. Die Bevölkerung ist unzufrieden wegen Problemen wie einer schwachen Wirtschaft und fehlenden Freiheiten.

Die Kandidaten meiden die Diskussion über das Atomabkommen, obwohl Debatten über Wirtschaftspolitiken wichtig sind. Khamenei hat die Kontrolle über wichtige staatliche Angelegenheiten wie Außenpolitik und Militär. Der neue Präsident könnte nicht viel Macht haben, um Änderungen vorzunehmen. Im Mittelpunkt steht, wer Irans wirtschaftliche Probleme am besten lösen und die internationalen Beziehungen meistern kann.

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