Neue Strategie zur Behandlung von Prostatakrebs durch Aktivierung des GP130-Signalwegs entdeckt

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Klaus Schmidt
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Moleküldiagramm GP130 in blauem Leuchten hervorgehoben.

BerlinEin Forscherteam der MedUni Wien hat eine neue Methode zur Behandlung von Prostatakrebs entdeckt. Diese Methode konzentriert sich auf den GP130-Signalweg, der für die Zellkommunikation wichtig ist. Anstatt diesen Weg zu blockieren, legt ihre Forschung nahe, dass das Aktivieren desselben das Tumorwachstum verlangsamen und das Immunsystem im Kampf gegen Krebszellen unterstützen könnte.

GP130: Ein Schlüsselprotein in der Zellkommunikation und Tumorhemmung

Das Protein GP130 spielt eine entscheidende Rolle bei der Zellkommunikation. Die Aktivierung von GP130 in Prostatazellen könnte dabei helfen, das Tumorwachstum zu verlangsamen. Patienten mit höheren GP130-Werten haben tendenziell bessere Überlebensraten.

Diese Studie stellt die herkömmlichen Methoden zur Krebsbehandlung infrage. Anstatt die Wachstumswege von Tumoren zu blockieren, wird vorgeschlagen, dass die Aktivierung bestimmter Wege, wie des GP130, besonders bei schwerem Prostatakrebs effektiver sein könnte. Diese Idee motiviert zu weiterer Forschung darüber, wie diese Signalwege für die Behandlung genutzt werden können.

Wissenschaftler untersuchten Mäuse, die genetisch verändert wurden, um aktives GP130 in ihrer Prostata zu haben. Sie stellten fest, dass dies das Tumorwachstum verringerte, was auf einen neuen Ansatz zur Behandlung von aggressivem Prostatakrebs hinweist. Diese Ergebnisse wurden durch Untersuchungen von menschlichen Gewebeproben bestätigt, die zeigten, dass aktives GP130 mit besseren Ergebnissen für Patienten verbunden ist.

Diese Studie eröffnet eine innovative Behandlungsmöglichkeit und unterstützt die Entwicklung von Medikamenten, die gezielt auf spezifische Signalwege je nach Tumorart abgestimmt sind. Dieser Ansatz könnte die personalisierte Medizin erheblich voranbringen, indem er die Therapie für jeden einzelnen Patienten maßgeschneidert gestaltet.

Diese Erkenntnisse könnten die Entwicklung von Krebstherapien in der Zukunft grundlegend verändern. Anstatt einheitliche Behandlungen für alle anzuwenden, könnten Therapien gezielter gestaltet werden, indem sie spezifische Signalwege entsprechend der jeweiligen Krebsart ins Visier nehmen. Dieser Ansatz entspricht der aktuellen Praxis der personalisierten Medizin, bei der Therapien basierend auf dem einzigartigen genetischen Profil, der Umwelt und dem Lebensstil des Patienten angepasst werden.

Um die vielversprechenden Ergebnisse zu bestätigen, sind umfassendere klinische Studien erforderlich. Sollten diese erfolgreich verlaufen, könnte die Aktivierung des GP130-Signalweges die Behandlung von Prostatakrebs und möglicherweise auch anderer Krebsarten revolutionieren.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1186/s12943-024-02114-8

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Christina Sternberg, Martin Raigel, Tanja Limberger, Karolína Trachtová, Michaela Schlederer, Desiree Lindner, Petra Kodajova, Jiaye Yang, Roman Ziegler, Jessica Kalla, Stefan Stoiber, Saptaswa Dey, Daniela Zwolanek, Heidi A. Neubauer, Monika Oberhuber, Torben Redmer, Václav Hejret, Boris Tichy, Martina Tomberger, Nora S. Harbusch, Jan Pencik, Simone Tangermann, Vojtech Bystry, Jenny L. Persson, Gerda Egger, Sarka Pospisilova, Robert Eferl, Peter Wolf, Felix Sternberg, Sandra Högler, Sabine Lagger, Stefan Rose-John, Lukas Kenner. Cell-autonomous IL6ST activation suppresses prostate cancer development via STAT3/ARF/p53-driven senescence and confers an immune-active tumor microenvironment. Molecular Cancer, 2024; 23 (1) DOI: 10.1186/s12943-024-02114-8
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