Neue Elektroporationsmethode könnte Durchbruch bei der Behandlung aggressiver Hirntumoren bringen

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Klaus Schmidt
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Fortschrittliches medizinisches Gerät, das Sinuswellen auf das Gehirn ausstrahlt.

BerlinForscher der Georgia Tech und Virginia Tech haben eine neue Methode entwickelt, die die Behandlung von Glioblastomen, einem schnell wachsenden und tödlichen Hirntumor, verbessern könnte. Die im APL Bioengineering veröffentlichte Studie stellt die sogenannte Burst-Sinuswellen-Elektroporation (B-SWE) vor, die möglicherweise wirksamer bei der Bekämpfung von Hirntumoren ist.

Einige wichtige Punkte aus der Untersuchung:

  • B-SWE nutzt sinusförmige Wellen zur Beeinflussung der Blut-Hirn-Schranke (BHS).
  • Geringerer Zell- und Gewebeschaden im Vergleich zu herkömmlichem Rechteckwellen-H-FIRE.
  • Ermöglicht eine bessere Durchdringung von krebsbekämpfenden Medikamenten im Gehirn.

Die Behandlung von Hirnkrebs ist herausfordernd, da die Blut-Hirn-Schranke viele Medikamente vom Gehirn fernhält. Diese Barriere schützt das Gehirn zwar vor schädlichen Substanzen, blockiert jedoch auch etwa 99% der Medikamente, einschließlich derer, die bei der Chemotherapie verwendet werden. Laut John Rossmeisl vom Virginia-Maryland College of Veterinary Medicine macht dies die Behandlung von Hirntumoren wie Glioblastomen sehr schwierig.

Hochfrequente irreversible Elektroporation (H-FIRE) nutzt rechteckige elektrische Impulse, um die Blut-Hirn-Schranke (BHS) zu durchbrechen und Krebszellen abzutöten. Eine neue Studie untersuchte sinusförmige Wellen, sogenannte B-SWE, und stellte fest, dass sie gesunde Gewebe weniger schädigen und dabei die BHS effektiver stören.

Wird ein Tumor chirurgisch entfernt, kann B-SWE eingesetzt werden, um die Blut-Hirn-Schranke an der betroffenen Stelle zu öffnen. Dies ermöglicht es Medikamenten, verbliebene Krebszellen zu erreichen, während gesundes Hirngewebe geschützt wird. Sabrina Campelo leitete dieses Projekt während ihrer Doktorarbeit an der Virginia Tech-Wake Forest University School of Biomedical Engineering and Sciences. Derzeit ist sie als Postdoktorandin an der Georgia Tech und der Emory University tätig.

Forscher stießen auf ein Problem. Die eingesetzten Wellen verursachten zu viele Muskelkontraktionen, die Organe schädigen könnten. Nach Anpassung der Dosis gelang es ihnen, diese Kontraktionen zu verringern und dennoch die Blut-Hirn-Schranke effektiv zu durchbrechen.

Die nächsten Schritte bestehen darin, B-SWE an Tiermodellen von Gehirntumoren zu testen. Dies wird zeigen, ob es effektiver ist als die herkömmliche H-FIRE-Technik.

Diese Studie könnte erheblichen Einfluss haben. Falls B-SWE funktioniert, könnte es eine weniger invasive und effizientere Methode zur Behandlung aggressiver Hirntumoren bieten. Dadurch könnten Krebsmedikamente die Tumore durch die Blut-Hirn-Schranke effektiver erreichen.

Diese von den National Institutes of Health finanzierte Studie schlägt neue und verbesserte Behandlungsmöglichkeiten für Hirntumore vor. Sie könnte eine wertvolle neue Option im Kampf gegen Krebs bieten.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1063/5.0198382

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Sabrina N. Campelo, Zaid S. Salameh, Julio P. Arroyo, James L. May, Sara O. Altreuter, Jonathan Hinckley, Rafael V. Davalos, John H. Rossmeisl. Burst sine wave electroporation (B-SWE) for expansive blood–brain barrier disruption and controlled non-thermal tissue ablation for neurological disease. APL Bioengineering, 2024; 8 (2) DOI: 10.1063/5.0198382
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