Iran: Benzinpreiserhöhung vor Präsidentschaftswahl droht neue Proteste auszulösen
BerlinIran steht vor möglichen Benzinpreiserhöhungen, was Befürchtungen über mögliche Proteste auslöst. Im Präsidentschaftsrennen stehen sich Pezeshkian und Saeed Jalili, ein ehemaliger Atomunterhändler, gegenüber. Beide werfen dem anderen vor, massive Preissteigerungen zu planen.
Wahlkampf um Benzinpreise
Kernpunkte:
- Die Hardliner werfen Pezeshkian vor, die Treibstoffpreise um das Achtfache erhöhen zu wollen.
- Das Lager Pezeshkians behauptet, Jalili würde die Preise um das Zwölffache anheben.
- Unter Jalili könnte der Benzinpreis auf 40 Cent pro Liter oder 1,55 Dollar pro Gallone steigen.
Benzinpreise in Iran im Wandel
Die Benzinpreise in Iran sorgen immer wieder für Diskussionen. Im Jahr 2019 erhöhte die Regierung die Mindestbenzinpreise um 50%, sodass der Preis bei 15.000 Rial pro Liter lag, was etwa 12 Cent entsprach. Durch den Wertverfall der iranischen Währung kostet der Liter mittlerweile nur noch umgerechnet 2 Cent. Nach einem monatlichen Kontingent von 60 Litern steigt der Preis auf 30.000 Rial pro Liter, was früher etwa 24 Cent waren, aber jetzt etwa 5 Cent ausmacht.
Iran investiert erheblich in Ölsubventionen. Im Jahr 2022 gab das Land 52 Milliarden Dollar für diese Subventionen aus, was laut der Internationalen Energieagentur den höchsten Betrag weltweit darstellt. Das BIP Irans lag in diesem Jahr bei 127 Milliarden Dollar, und 36% davon flossen in Subventionen für Öl, Strom und Erdgas. Billiges Benzin spielt eine wichtige Rolle in der iranischen Wirtschaft und hilft, die Lebenshaltungskosten für unterbeschäftigte Iraner niedrig zu halten, die oft als Taxifahrer ihren Lebensunterhalt verdienen.
Vergangene Treibstoffpreiserhöhungen führten zu Unruhen. 2019 verursachten steigende Preise Proteste in 100 Städten und Gemeinden, bei denen Tankstellen und Banken in Brand gesteckt wurden. Laut Amnesty International starben in der Folge 321 Menschen durch die Reaktionen der Regierung, und Tausende wurden festgenommen. Ähnliche Ereignisse geschahen 2022 nach dem Tod von Mahsa Amini, wobei es über 500 Todesfälle und 22.000 Verhaftungen gab. Diese wachsenden Spannungen deuten darauf hin, dass es in Zukunft zu weiteren Unruhen kommen könnte.
Die Menschen in Teheran befürchten mögliche Preiserhöhungen. Rasoul Kashani, ein 45-jähriger Taxifahrer, ist verärgert. Er sagte: „Verstehen Sie, was das bedeutet? Ich könnte Treibstoff kaufen, um alles niederzubrennen. Ich werde überhaupt nicht wählen. Beide Optionen schaden nur den einfachen Bürgern."
Die bevorstehende Wahl versetzt viele Wähler in Aufregung, insbesondere angesichts der steigenden Benzinpreise. Unabhängig vom Wahlergebnis scheint es, dass die Kraftstoffpreise ansteigen werden.
25. November 2024 · 18:14
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