Hitzebehandlung rettet Frösche: einfache Lösung gegen tödliche Pilzkrankheit entdeckt

Durch Johannes Müller
- in
Frösche entspannen sich in dampferfülltem natürlichen Lebensraum.

BerlinWissenschaftler der Macquarie University haben einen Weg entdeckt, um gefährdete Frösche zu retten. Mithilfe von Hitze entwickelten sie eine Methode, um Frösche vor einer tödlichen Pilzkrankheit namens Chytridiomykose zu schützen. Diese Krankheit hat bereits mindestens sechs Amphibienarten in Australien zum Aussterben gebracht und bedroht viele weitere weltweit.

Die Forscher arbeiteten mit der Universität Melbourne zusammen, um die durch den Pilz Batrachochytrium dendrobatidis (Bd) verursachte Krankheit Chytridiomykose zu untersuchen. Dieser Pilz ist schädlich für Frösche und hat zu erheblichen Rückgängen in deren Populationen geführt. Chytridiomykose hat weltweit mehr Schaden an der Biodiversität angerichtet als jede andere Krankheit oder invasive Art.

Wichtige Erkenntnisse:

  • Der Chytridpilz hat einige Froscharten zum Aussterben gebracht.
  • Andere Populationen hat die Krankheit stark dezimiert.
  • Forscher haben eine Methode mit Hitze entwickelt, um dagegen anzugehen.

Die am 26. Juni 2024 in der Zeitschrift Nature veröffentlichte Studie gibt Hoffnung für den grünen und goldenen Laubfrosch (Litoria aurea), der in Australien aus über 90 % seines natürlichen Lebensraums verschwunden ist.

Chytridiomykose bleibt oft dauerhaft, wenn sie ein neues Gebiet erreicht. Sie hat dazu geführt, dass 90 Arten verschwunden sind oder als ausgestorben gelten. Weitere 124 Arten haben einen Rückgang um über 90% erlebt.

Professor Rick Shine von der School of Natural Sciences der Macquarie University erläutert, dass die Studie eine einfache Methode aufzeigt, die leicht ausgeweitet werden kann, um den Schaden durch Chytrid einzudämmen. Er betont, dass Chytrid zwar nicht verschwinden wird, ihre Methode jedoch bedrohten Amphibien hilft, mit dem Pilz zu leben.

Das Forschungsteam baute Unterkünfte aus Materialien wie Ziegeln und PVC-Gewächshäusern. Diese Unterkünfte halfen den Fröschen, sich aufzuwärmen und Infektionen zu reduzieren. Wenn die Frösche diese Unterkünfte nutzten, gingen ihre Chytrid-Infektionen deutlich zurück.

Dr. Waddle erläutert, dass Frösche ihre Körpertemperatur so weit erhöhen können, dass Infektionen abgetötet werden. Die Studie fand heraus, dass Frösche, die solche Infektionen überleben, widerstandsfähiger gegen zukünftige Erreger werden.

Professor Skerratt erklärt, dass die Studie beweist, wie wichtig die interdisziplinäre Zusammenarbeit zur Lösung globaler Probleme ist. Das Forschungsteam ist überzeugt, dass ihre Methode im größeren Maßstab angewendet werden kann, um vielen bedrohten Froschpopulationen weltweit zu helfen.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1038/s41586-024-07582-y

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Anthony W. Waddle, Simon Clulow, Amy Aquilina, Erin L. Sauer, Shannon W. Kaiser, Claire Miller, Jennifer A. Flegg, Patricia T. Campbell, Harrison Gallagher, Ivana Dimovski, Yorick Lambreghts, Lee Berger, Lee F. Skerratt, Richard Shine. Hotspot shelters stimulate frog resistance to chytridiomycosis. Nature, 2024; DOI: 10.1038/s41586-024-07582-y
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