Großbritannien gab Millionen aus, um Migranten nach Afrika zu schicken. Bisher sind nur zwei gegangen.

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Durch Hans Meier
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UK-Flagge mit kaputter Sparbüchse und Flugzeug.

Vor zwei Jahren entwickelte die britische Regierung einen Plan, um die illegale Einreise von Migranten ins Vereinigte Königreich zu verhindern laut WSJ. Sie entschied, Asylsuchende, die mit kleinen Booten ankommen, nach Ruanda zu schicken. Die Regierung stellte Ruanda 120 Millionen Pfund zur Verfügung, um sich darauf vorzubereiten. Sie mieteten und besetzten das Hope Hostel in Kigali, um die Flüchtlinge aufzunehmen.

Die Probleme des Plans verdeutlichen, wie schwierig es ist, mit einer wachsenden Zahl von Menschen umzugehen, die in neue Länder auswandern. In den USA beantragten 2023 rund 920.000 Menschen Asyl. In Europa stellten im vergangenen Jahr 1,14 Millionen Menschen einen Asylantrag. Präsident Biden hat kürzlich Menschen, die illegal in die USA einreisen, daran gehindert, Asyl zu beantragen.

Mehrere europäische Länder erwägen, Asylbewerber in andere Länder zu schicken. Italien und 15 weitere Nationen haben die Europäische Kommission gebeten, die Bearbeitung von Asylanträgen außerhalb der EU zu prüfen. Der Plan des Vereinigten Königreichs, Asylbewerber nach Ruanda zu schicken, stößt auf scharfe Kritik und rechtliche Herausforderungen.

Rechtliche und politische Hürden

Die britische Regierung sieht sich rechtlichen Herausforderungen von Menschenrechtsanwälten gegenüber, die behaupten, Ruanda sei nicht sicher für Asylsuchende. Großbritannien erließ ein Gesetz, das Gerichten untersagt, Ruanda als unsicher zu erklären. Die Regierung versprach Ruanda bis zu 490 Millionen Pfund, falls das Projekt startet.

Im April begann die britische Regierung, Migranten zu sammeln, um sie nach Ruanda zu schicken. Premierminister Rishi Sunak erklärte, dass es Flüge geben werde, falls er wiedergewählt wird. Die Labour Party, die voraussichtlich gewinnen wird, kündigte an, den Plan abzubrechen. Sollte der Ruanda-Plan nicht funktionieren, könnten mehr Migranten versuchen, ins Vereinigte Königreich einzureisen.

Menschen aus anderen Ländern beobachten dies genau. Mitarbeiter des US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump haben den Rwanda-Plan untersucht. Auch Italien und andere europäische Länder zeigen Interesse.

Kosten und Herausforderungen

Asylsuchende nach Ruanda zu schicken, ist kostspielig. Das Vereinigte Königreich wird für jede Person £11,000 für das Ticket nach Ruanda und weitere £151,000 pro Person für Unterkunft, Verpflegung und Krankenversicherung über fünf Jahre bezahlen. Wenn ein Asylsuchender Ruanda verlassen möchte, wird das Vereinigte Königreich zusätzlich £10,000 bezahlen.

Die Kosten summieren sich rasch:

  • £11.000 für ein einfaches Ticket pro Person.
  • £151.000 für fünf Jahre Unterstützung pro Person.
  • £10.000, wenn sie sich entscheiden, Ruanda zu verlassen.

300 Personen zu schicken kostet 2 Millionen Pfund pro Person und schreckt andere nicht davon ab, zu kommen. Wenn 20.000 Personen geschickt werden, sinken die Kosten auf 200.000 Pfund pro Person. Der Plan muss gut funktionieren, um die hohen Kosten zu rechtfertigen.

Das Vereinigte Königreich möchte Migranten davon abhalten, indem es das Asylverfahren unattraktiver macht, doch viele wagen immer noch gefährliche Reisen, um dorthin zu gelangen. Angesichts tausender Anträge dauert die Bearbeitung fast zwei Jahre. Das Innenministerium unterbringt viele in Hotels, was die Steuerzahler jährlich 3,1 Milliarden Pfund kostet.

Die EU schloss 2016 ein Abkommen mit der Türkei, um syrische Migranten zurückzuschicken. Australien verfolgte eine strenge Politik, die Migranten nach Nauru und Papua-Neuguinea schickte. Obwohl es Berichte über Selbstverletzungen von Migranten gab, was zu Kritik führte, zeigte das Programm Erfolg bei der Reduzierung der Anzahl von Menschen, die mit dem Boot ankamen.

In Ruanda ist die Regierung bereit, Asylsuchende mit Aufenthaltsgenehmigungen, Bildung und Unterkünften zu versorgen. Allerdings sind die aus Libyen von der UNHCR geschickten Migranten unzufrieden, da sie lieber nach Europa statt nach Ruanda gehen wollten. Viele von ihnen ziehen schließlich in andere Länder weiter.

Anwälte und Menschenrechtsorganisationen stellen sich gegen den Plan der britischen Regierung. Diese möchte verhindern, dass Menschen über das Meer kommen, um Asyl zu suchen, indem sie das Vereinigte Königreich für sie weniger attraktiv macht. Allerdings zeigt diese Strategie bisher wenig Erfolg. Kritiker argumentieren, dass das Geld besser für andere Lösungen eingesetzt werden könnte. Trotz millionenschwerer Ausgaben wurden bislang nur zwei Personen abgeschoben, und der Plan bleibt umstritten.

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