Peking und Moskau: von ‘No Limits’ Freundschaft zu Rivalen in Russlands Hinterhof
China gewinnt zunehmend an Einfluss in Zentralasien laut WSJ.
Wladimir Putin reiste nach Taschkent, Usbekistan, um die Beziehungen in Asien zu stärken. Lokale Beamte hängten Poster von ihm auf, doch das Straßenbild erzählt eine andere Geschichte. Chinesische Autos wie BYD und Geely sind mittlerweile häufiger zu sehen, während russische Ladas seltener geworden sind.
China und Russland sind enge Partner. Sie sind der Meinung, dass der Westen gegen sie handelt. Doch in Zentralasien treten sie gegeneinander an. Während Russland mit dem Krieg in der Ukraine beschäftigt ist, macht China Fortschritte.
Wichtige Veränderungen in Zentralasien umfassen:
- Zunehmende Investitionen aus China
- Mehr chinesische Autos auf den Straßen
- Chinesische Projekte im Bereich erneuerbare Energien
- Neue Eisenbahnlinien, die von China finanziert werden
Ein Fabrikarbeiter aus Usbekistan, Sanjarbek Qulmatov, erklärte, dass chinesische Investitionen die Arbeitssuche vereinfacht haben. Laut der Internationalen Organisation für Migration der Vereinten Nationen arbeiten weniger Usbeken in Russland, da viele nun aufgrund chinesisch finanzierter Projekte vor Ort Beschäftigung finden.
Die wirtschaftliche und politische Landschaft wandelt sich und bringt neue Herausforderungen und Chancen mit sich.
Zentralasien war einst ein Grenzgebiet für das zaristische Russland. Die Sowjets schützten es vor chinesischem Einfluss. Jetzt ändert sich das Machtgefüge. Der Einmarsch Russlands in die Ukraine hat diesen Wandel beschleunigt.
Russland und China hatten eine Vereinbarung: Russland kümmerte sich um die Sicherheit, während China sich auf die Entwicklung konzentrierte. Jetzt verändert Chinas wachsende Wirtschaftsmacht die Lage. Im Jahr 2023 wurde China zum wichtigsten Handelspartner Usbekistans und verdrängte damit Russland.
Der Peng Sheng Industriepark, der 2009 mit chinesischen Mitteln gegründet wurde, beheimatet bereits zahlreiche chinesische Unternehmen. Qulmatov möchte, dass noch mehr chinesische Firmen hinzukommen. Eine neue von China unterstützte Fabrik plant, jährlich 50.000 Elektroautos in Usbekistan zu produzieren.
Chinas Einfluss auf den Verkehr nimmt zu. Ein neuer von China gebauter Tunnel verbindet das Ferghanatal nun mit dem Rest Usbekistans. Außerdem verkürzen durch China finanzierte Autobahnen die Reisezeiten in der Region.
Zukunftsaussichten und Herausforderungen
Zentralasien ist sowohl für Russland als auch für China von Bedeutung. Russland erhält Zugang zu den Märkten Südasiens, während China von seiner Belt and Road Initiative profitiert. Ein seit 1997 geplantes Eisenbahnprojekt schreitet nun voran. Dieses Projekt wird China, Kirgisistan und Usbekistan verbinden und Russland umgehen.
China konkurriert im Energiesektor mit Russland. Usbekistan hat ein kurzfristiges Gasabkommen mit Russland, investiert jedoch gleichzeitig stark in erneuerbare Energien. Bereits jetzt sind chinesische Solar- und Windprojekte im Land zu sehen. Usbekistan plant, bis 2030 40 % seines Stroms aus erneuerbaren Quellen zu gewinnen.
Der chinesische Einfluss nimmt zu und beeinflusst die Jugend. In Usbekistan ziehen mittlerweile mehr Studenten ein Studium in China dem in Russland vor. An der Hong Kong Akademie in Taschkent lernen die Schüler Chinesisch. Der 19-jährige BWL-Student Nodirxon Mahmudov berichtete, dass drei seiner Klassenkameraden für ein Studium nach China gegangen sind.
Chinesische Investitionen stehen in der Kritik. Das schlechte Verhalten Chinas gegenüber den Uiguren hat seinem Ansehen geschadet. Einige negative Einstellungen gegenüber China stammen aus den russischen Medien. Trotzdem sehen junge zentralasiatische Führungskräfte Potenzial in engeren Beziehungen zu China.
Chinas Einfluss in Zentralasien ist offensichtlich und nimmt weiter zu.
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