Armenien wendet sich von Russland ab: Militärübung mit den USA
BerlinArmeniens Verhältnis zu Russland hat sich abgekühlt. Nun nimmt Armenien an den "Eagle Partner"-Übungen mit US-Truppen teil. Diese gemeinsamen Militärmanöver verdeutlichen, dass Armenien seine Allianzen und Strategien neu ausrichtet.
Spannungen zwischen Armenien und Russland nach Angriff Aserbaidschans
Wichtige Punkte:
- Die Beziehungen zwischen Armenien und Russland haben sich nach der Militärkampagne Aserbaidschans in Karabach verschlechtert.
- Russische Friedenstruppen werden beschuldigt, den Angriff Aserbaidschans nicht aufgehalten zu haben.
- Armenien vertieft seine Verbindungen mit dem Westen, einschließlich des Beitritts zum Internationalen Strafgerichtshof.
- Teilnahme an russisch-dominierten Sicherheitsallianzen ausgesetzt.
2020 wurden russische Soldaten nach Bergkarabach entsandt, um nach Ausbruch der Kämpfe für Frieden zu sorgen. Armenische Anführer werfen ihnen jedoch vor, ihre Aufgaben vernachlässigt zu haben, als Aserbaidschan die Kontrolle über die Bergkarabach-Region übernahm. Russland widerspricht und erklärt, seine Truppen hätten sich nicht einmischen dürfen.
Russlands Lage ist komplex. Moskau möchte gute Beziehungen zu Armenien pflegen, ist aber auch mit Aserbaidschan und der Türkei befreundet. Die Türkei ist wegen der westlichen Sanktionen von großer Bedeutung für Russlands Wirtschaft. Es ist eine Herausforderung für Russland, diese Beziehungen zu managen.
Premierminister Nikol Paschinjan hat eine entscheidende Rolle in der Neuausrichtung Armeniens eingenommen. Sein Ziel ist es, starke Beziehungen zu westlichen Ländern aufzubauen. Im vergangenen Jahr trat Armenien dem Internationalen Strafgerichtshof bei, der den russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen Kriegsverbrechen beschuldigte. Dieser Schritt verärgerte Russland erheblich.
Armenien zieht sich aus von Russland geführten Sicherheitsallianzen zurück und sagte gemeinsame Militärübungen mit Russland ab. Stattdessen führte Armenien im September 2023 Übungen namens „Eagle Partner“ gemeinsam mit den USA durch. Russland betrachtete dies als „unfreundlichen“ Schritt.
Armenien plant neue militärische Partnerschaften und distanziert sich von seinen bisherigen Verbindungen zu Russland. Die armenische Regierung wendet sich dem Westen zu, da sie der Meinung ist, dass Russland nicht genügend Unterstützung bietet.
Armeniens Annäherung an den Westen dreht sich nicht nur um die aktuelle Geopolitik, sondern auch um die Neuausrichtung seiner nationalen Sicherheit. Durch die Teilnahme an gemeinsamen Übungen mit den USA signalisiert Armenien den Wunsch, langfristige Beziehungen zu westlichen Streitkräften aufzubauen. Dies könnte die seit Jahren von Russland dominierte regionale Machtbalance verändern.
Angesichts der Vorwürfe gegenüber russischen Friedensstiftern und der angespannten Beziehungen zu Russland erscheint Armeniens Entscheidung verständlich. Das Land strebt danach, neue Bündnisse zu formen, um seine Zukunft zu sichern. Diese Maßnahme wird jedoch Moskau verärgern und möglicherweise negative Folgen nach sich ziehen. Der Schritt verdeutlicht Armeniens wachsende Unzufriedenheit mit Russlands Rolle in regionalen Konflikten.
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