Kampf um Kontrolle über Jemens Banken gefährdet Wirtschaft weiter

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Kathy Schmidt
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Eingestürzte Gebäude mit zerbrochenen Bankschildern und leere Märkte

BerlinSeit 2015 herrscht in Jemen ein Bürgerkrieg. Die Huthi-Rebellen kontrollieren den Norden und das Zentrum des Landes. Die von Saudi-Arabien unterstützte Regierung regiert den Süden. Der von den VAE unterstützte Südliche Übergangsrat kontrolliert ebenfalls einige Gebiete im Süden und Osten.

Der Streit um die Kontrolle über die Banken im Jemen verschärft die Lage weiter. Beide Seiten ergreifen Maßnahmen gegen die Banken der jeweils anderen Seite, was den Handel und Geldtransfers erschwert. Dies bringt die jemenitische Wirtschaft in eine noch größere Gefahr.

Hier eine kurze Übersicht der wichtigsten Punkte:

  • Die Huthi-Rebellen kontrollieren den Norden und das Zentrum
  • Die saudisch unterstützte Regierung beherrscht den Süden
  • Der Südliche Übergangsrat regiert Teile des Südens und Ostens
  • Kürzliche Bankmaßnahmen beeinflussen Handel und Überweisungen
  • Die jemenitische Wirtschaft gerät zunehmend in Schwierigkeiten

Edem Wosornu von den Vereinten Nationen äußerte, dass die Situation die Armut verschärfen wird. Lebensmittelknappheit und Unterernährung könnten sich weiter verschlimmern. Mehr Menschen werden auf humanitäre Hilfe angewiesen sein. Die Wirtschaft könnte weiter zusammenbrechen, wenn die Banken der Houthis weltweit abgeschnitten werden.

Die Regierung verlegte 2016 die Zentralbank nach Aden und begann, neue Banknoten zu verwenden. In den von ihnen kontrollierten Gebieten akzeptierten die Houthis diese neuen Banknoten jedoch nicht. Stattdessen errichteten sie ihre eigene Zentralbank in Sanaa.

Im März führte die Huthi-Zentralbank neue 100-Riyal-Münzen ein. Diese Maßnahme wurde von der internationalen Gemeinschaft und der jemenitischen Regierung kritisiert. Sie vermuteten, dass dies ein Versuch sei, ein separates Finanzsystem zu schaffen. Die Wechselkurse in Sanaa und Aden unterscheiden sich erheblich – 530 Riyal pro Dollar in Sanaa und 1.800 Riyal pro Dollar in Aden.

Die Zentralbank in Aden forderte die Banken auf, innerhalb von 60 Tagen nach Aden umzuziehen und die Houthi-Politiken nicht länger zu befolgen. Sie drohte mit möglichen Strafen. Laut dem Wirtschaftsexperten Mustafa Nasr erfüllte keine Bank die Frist. Die Banken benötigten entweder mehr Zeit oder fürchteten sich vor Bestrafungen durch die Houthi.

Nach Ablauf der Frist stellte die Zentralbank in Aden alle Transaktionen mit sechs Banken in Sanaa ein. Dadurch können nun Wechselstuben und Banken im Süden nicht mehr mit diesen Banken zusammenarbeiten. Als Reaktion darauf stoppte die Huthi-Zentralbank die Geschäfte mit 13 Banken in Aden. Menschen in von den Huthis kontrollierten Gebieten sind nun nicht mehr in der Lage, Ein- oder Auszahlungen bei diesen Banken vorzunehmen.

Beide Seiten geht das Geld aus. Der Houthi-Regierung fehlt es an Fremdwährungen, und ihre neuen Münzen werden außerhalb ihres Territoriums nicht akzeptiert. Im Januar stufte die USA die Houthis aufgrund ihrer Angriffe auf die Schifffahrt als globale Terrororganisation ein. Die Houthis erklärten, diese Angriffe seien eine Reaktion auf den Israel-Hamas-Krieg.

Youssef Saeed, ein Wirtschaftsprofessor, äußerte, dass die Entscheidung der USA globale Banken beunruhigen könnte, was dazu führen würde, dass sie Finanztransaktionen mit von den Houthis kontrollierten Banken vermeiden. Dies würde die Finanzprobleme Jemens noch schwieriger zu bewältigen machen.

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