Vigano exkommuniziert: Vatikan verurteilt Spaltung in der Kirche

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Klaus Schmidt
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Exkommunikationssymbol mit gebrochenem Vatikan-Siegel im Hintergrund.

BerlinDer Vatikan hat heute bekannt gegeben, dass Erzbischof Carlo Maria Viganò exkommuniziert wurde, weil er Unfrieden in der katholischen Kirche gestiftet hat. Er wurde der Ketzerei für schuldig befunden, ein schweres Vergehen, das die Einheit der Kirche gefährdet.

Viganò sorgte häufig für Aufsehen. Während des Vatileaks-Skandals 2012 erlangte er Bekanntheit, als er Korruption im Vatikan enthüllte. Damals war er der zweithöchste Beamte in der Verwaltung des Vatikanstaates. In durchgesickerten Briefen bat Viganò Papst Benedikt XVI., ihn nach der Aufdeckung der Korruption nicht zu versetzen. Trotz seiner Bitte wurde er als Botschafter des Vatikans in die USA geschickt.

Mit der Zeit gewann Viganò an Bedeutung bei Konservativen und Traditionalisten. Er äußerte sich zu verschiedenen Verschwörungstheorien, darunter jene über das Coronavirus und den sogenannten "Great Reset." Auch seine Konflikte mit dem Vatikan nahmen zu.

Während seines Besuchs in den USA im Jahr 2015 ereignete sich ein bedeutendes Ereignis. Viganò organisierte ein Treffen zwischen Papst Franziskus und Kim Davis, einer Standesbeamtin aus Kentucky, die dafür bekannt ist, gleichgeschlechtlichen Paaren keine Heiratslizenzen auszustellen. Davis erklärte anschließend, dass das Treffen ihre Handlungen vom Papst unterstützt gesehen hätten. Doch der Vatikan widersprach später dieser Darstellung und veröffentlichte ein Video, das zeigte, dass der Papst auch ein privates Treffen mit einem schwulen Paar hatte.

Im Jahr 2018 behauptete Viganò, dass Papst Franziskus Informationen über Kardinal Theodore McCarrick verschwiegen habe, der beschuldigt wurde, ein Minderjähriges missbraucht zu haben. Viganò verfasste daraufhin ein 11-seitiges Dokument, in dem er erklärte, der Papst und andere Beamte hätten McCarricks Fehlverhalten gedeckt. Er forderte sogar den Rücktritt des Papstes. Dies löste eine schwere Krise innerhalb der Kirche aus.

Wichtige Informationen zu den Kontroversen um Viganò:

  • Er deckte 2012 Korruption im Vatikan auf.
  • Vermittelte 2015 ein umstrittenes Treffen zwischen Papst Franziskus und Kim Davis.
  • Warft 2018 Papst Franziskus vor, Kardinal McCarrick gedeckt zu haben.

Der Vatikan untersuchte McCarrick und veröffentlichte 2020 einen Bericht, der zeigte, dass viele Kirchenführer, einschließlich Papst Johannes Paul II., McCarricks Fehlverhalten ignorierten. Papst Franziskus wurde dabei weitgehend nicht beschuldigt. Die Untersuchung ergab zudem, dass Viganò neuen Anschuldigungen gegen McCarrick nicht nachging und die Anweisungen des Vatikans gegen ihn nicht durchsetzte, obwohl dies von ihm verlangt wurde.

Nach der Veröffentlichung des Berichts äußerte Viganò immer extremere Ansichten. Er unterstützte Verschwörungstheorien über Corona-Impfstoffe, nahm an rechtsextremen politischen Kundgebungen in den USA teil und weigerte sich schließlich, Papst Franziskus als rechtmäßigen Papst anzuerkennen.

Letzter Monat erfuhr Viganò, dass der Vatikan ein Verfahren gegen ihn einleitet, da er Spaltung in der Kirche verursache. Mutig nannte er dies eine "Ehre" und entschied sich, sich nicht zu verteidigen. Statt auf die Anklage auf seiner üblichen Plattform X zu reagieren, kündigte er an, eine Messe für seine Unterstützer zu halten und bat um Spenden.

Äußerungen und Handlungen von Erzbischof Viganò haben ihn zu einer umstrittenen Persönlichkeit gemacht. Seine Exkommunikation ist ein bedeutendes Ereignis in den derzeitigen Herausforderungen der katholischen Kirche. Seine Kompromisslosigkeit hat die Meinungsverschiedenheiten unter den Kirchenmitgliedern verschärft.

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