Türkei plant drastische Maßnahmen gegen streunende Hunde, Kritiker warnen

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Durch Johannes Müller
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Streunende Hunde hinter Tierheimgittern sehen traurig und verletzlich aus.

BerlinTürkei plant neues Gesetz zur Kontrolle von Streunerhunden

Die Türkei hat einen neuen Gesetzesentwurf vorgelegt, der die Anzahl der streunenden Hunde kontrollieren soll. Die Regelung sieht vor, die Tiere von den Straßen in Tierheime zu bringen, wo sie kastriert und sterilisiert werden. Aggressive Hunde, solche mit Tollwut oder unheilbaren Krankheiten sollen eingeschläfert werden.

Die Hauptpunkte des Gesetzes sind:

  • Streunende Hunde werden von den Straßen geholt
  • Hunde werden in Tierheimen kastriert und sterilisiert
  • Aggressive Hunde oder solche mit Tollwut werden eingeschläfert
  • Gemeinden müssen die Bedingungen in Tierheimen verbessern
  • Menschen werden ermutigt, Hunde zu adoptieren

Abdullah Güler, ein hochrangiger Abgeordneter der regierenden Partei, sprach mit Journalisten. Er betonte die Notwendigkeit, die Unterkünfte der Gemeinden zu verbessern. Güler rief die Menschen außerdem dazu auf, Hunde zu adoptieren.

Das Gesetz wird voraussichtlich verabschiedet, da Erdogans Partei und ihre Verbündeten die Mehrheit im Parlament haben. Das Datum der Abstimmung steht noch nicht fest.

Kritiker bezeichnen den Plan als grausam. Sie weisen darauf hin, dass es bereits Gesetze gibt, die vorschreiben, streunende Hunde einzufangen, zu kastrieren und sie an ihren Fundort zurückzubringen. Ihrer Meinung nach wurden diese Gesetze nicht eingehalten, was das gegenwärtige Problem verursacht hat.

Tierschutzgruppen sind der Meinung, dass eine bessere Durchsetzung bestehender Gesetze die Zahl der Hunde regulieren würde. Die Zunahme streunender Hunde zeigt, dass die aktuellen Vorschriften nicht ausreichend umgesetzt werden.

Die Safe Streets and Defense of the Right to Life Association meldet, dass seit 2022 insgesamt 65 Menschen durch Angriffe von Straßenhunden ums Leben gekommen sind. Die Regierung versprach Maßnahmen, nachdem Anfang dieses Jahres ein Kind in Ankara von Hunden verletzt wurde.

Reisende in der Türkei werden darauf hingewiesen, vorsichtig mit streunenden Hunden umzugehen. Diese Tiere können aggressiv und gefährlich sein.

Ich halte diesen Plan für praktisch, aber ethisch bedenklich. Kastration und Sterilisation sind positive Maßnahmen, doch das Einschläfern von Hunden ist für viele Menschen beunruhigend. Die Verbesserung der Tierheime und die Förderung von Adoptionen sind gute Ideen. Allerdings könnte das Hauptproblem die Durchsetzung der bestehenden Gesetze sein.

Falls die Türkei neue Vorschriften nicht ordnungsgemäß umsetzt, könnten neue Gesetze die gleichen Probleme aufweisen. Gute Regelungen und Verantwortlichkeit sind entscheidend. Die Türkei muss die öffentliche Sicherheit gewährleisten und gleichzeitig Tiere respektvoll behandeln.

Lokale Gemeinschaften sollten einbezogen werden. Es ist wichtig, den Menschen den Umgang mit Tieren beizubringen. Die Förderung von Kastration und Sterilisation ist unerlässlich. Gemeinsam können Regierung und Tierrechtsorganisationen bessere Lösungen finden.

Es ist offensichtlich, dass wir gut durchdachte Pläne benötigen. Gesetzesänderungen allein reichen nicht aus, wenn sie nicht konsequent umgesetzt werden. Wir müssen den Fokus darauf legen, Menschen mit Respekt zu behandeln und die Sicherheit der Öffentlichkeit zu gewährleisten.

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