Gefahren des Überwissens: Wenn Wissen zum Fluch wird und die Gesellschaft leidet

Lesezeit: 2 Minuten
Durch Klaus Schmidt
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Ein Gehirn überfüllt mit verhedderten Informationsdrähten.

BerlinEine Studie der Cornell University untersucht, ob zu viel Wissen schädlich sein kann. Die Forscher Kaushik Basu und Jörgen Weibull vermuten, dass dies der Fall sein könnte. In ihrer Arbeit „Ein Fluch des Wissens: Wie Wissen das menschliche Wohlergehen verringern kann“ wird erklärt, dass mehr Wissen manchmal Probleme verursachen kann, besonders wenn es eigennützig verwendet wird.

Die Forscher erklären, dass Wissenschaft nicht immer für alle von Vorteil ist. Sie entwickelten ein Modell namens Base Game, um dies zu veranschaulichen. In diesem Spiel versuchen die Spieler, die meisten Belohnungen für sich zu gewinnen. Aber wenn die Spieler mehr Wissen erlangen, könnten sie Entscheidungen treffen, die anderen schaden und die Situation für alle verschlechtern.

Ein Überblick über die wichtigsten Punkte:

  • Mehr Wissen kann zu egoistischem Verhalten führen.
  • Egoistisches Verhalten kann das allgemeine Wohl verringern.
  • Dieses Phänomen ähnelt dem Gefangenendilemma.
  • Mehr Informationen können Entscheidungen manchmal erschweren.

Menschen diskutieren darüber, ob das Tragen von Gesichtsmasken die Ausbreitung von Krankheiten verhindert. Kennt man die Vor- und Nachteile genau, könnten sich manche gegen das Tragen entscheiden, weil sie es nicht für sinnvoll halten. Diese Entscheidung kann die Bemühungen zum Schutz der öffentlichen Gesundheit beeinträchtigen.

Im Artikel wird die Schwierigkeit der Erstellung guter Politiken thematisiert. Sinnvolle Gesetze zu erlassen bedeutet, zukünftige Probleme vorauszusehen. Ein Übermaß an Detailwissen kann dabei paradoxerweise hinderlich sein, da es umfassende Lösungen erschwert. Anstatt die Aufgaben zu erleichtern, kann neue Information diese komplexer machen.

Basu und Weibull betonen, dass wissenschaftlicher Fortschritt große Vorteile bringen kann, aber auch Risiken birgt. Sie raten Entscheidungsträgern, neue Informationen vorsichtig zu handhaben und frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um mögliche Probleme durch neue Entdeckungen zu verhindern.

Diese Untersuchung betont die Bedeutung sorgfältigen Nachdenkens. Lernen ist wichtig, aber wir müssen auch bedenken, wie wir unser Wissen anwenden. Übermäßiger Fokus auf persönlichen Gewinn kann der Gemeinschaft schaden.

In der heutigen schnelllebigen Technikwelt sollte die Gesellschaft das große Ganze im Auge behalten. Das bedeutet, den Fokus nicht nur auf Wissen, sondern auch auf Ethik und Teamarbeit zu legen. Um das Beste aus unseren wissenschaftlichen Errungenschaften herauszuholen, ist es wichtig, diese Faktoren in unsere Entscheidungsprozesse einzubeziehen.

Die Studie unterstreicht, wie entscheidend der Umgang mit neuen Informationen ist. Sie zeigt, dass Wissen allein nicht ausreicht; es ist genauso wichtig, es effizient anzuwenden.

Die Studie wird hier veröffentlicht:

http://dx.doi.org/10.1098/rsos.240358

und seine offizielle Zitation - einschließlich Autoren und Zeitschrift - lautet

Kaushik Basu, Jörgen Weibull. A knowledge curse: how knowledge can reduce human welfare. Royal Society Open Science, 2024; 11 (8) DOI: 10.1098/rsos.240358
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